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Die Schwester 03 - "schlechtes Gewissen"
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Nach einiger Zeit rüttelte mich ein Klopfen aus meinen Gedanken......

"Ja!" rief ich. Es war meine Mutter, die durch die Tür schaute. "Darf ich kurz reinkommen?" fragte sie mich. "Na, klar warum nicht?" kam prompt meine Antwort. Meine Mutter war immer ein sehr umsichtiger Typ, die wußte wann ihre Kinder auch mal ihre Ruhe brauchten. So platzte sie nie irgendwo einfach so rein.

"Hör mal, Georg, ich muß mal mit dir reden...", begann sie, und bei diesem Satzanfang meldete sich mein schlechtes Gewissen wieder. Meine Gedanken überschlugen sich, hatte sie etwas gemerkt, hatte Katrin vielleicht irgendwas erzählt, ich hatte einfach nur Angst, Angst mich zu verraten, Angst mich in etwas hineinreißen zu lassen und antwortete daher nur mit einem etwas verschüchterten "ja".

"Ich habe eben schon mit Katrin gesprochen..." fuhr sie weiter fort. Vor meinen Augen begann sich alles zu drehen, und wenn ich nicht schon auf dem Bett gesessen hätte, ich wäre wahrscheinlich einfach umgekippt.

"Es geht nicht, daß ihr beiden den ganzen Nachmittag weg seid, und das schon seit dem Mittagessen, und ich weiß nicht mal im entferntesten, wo ihr steckt. Ihr kriecht irgendwo durch die Wälder, und wenn euch mal was passiert, was ist dann, wo soll ich euch dann suchen. Ihr wißt genau, das man in den Wäldern immer wieder alte Munition findet, das kann gefährlich sein. Spielt bloß nie mit so etwas rum! Und du weißt auch das sich in den Wäldern auch mal ganz andere Typen rumtreiben, und ich möchte gar nicht daran denken, was euch passieren könnte, wenn die euch mal über den Weg laufen."

Ich atmete auf, ein riesiger Koloß fiel mir vom Herzen. Puh, dachte ich, wenn es mehr nicht ist.

"Ich möchte, das ihr mir in Zukunft vorher sagt, wo ihr euch in etwa aufhalten werdet, nur für alle Fälle und damit ich ein bißchen beruhigt bin. Ist das Ok?"

Ich nickte nur, und als meine Mutter sich aufmachte, das Zimmer zu verlassen, schob ich noch schnell ein "OK Mum!" hinterher. Dann ließ ich mich mit lauten Aufatmen auf meinem Bett nach hinten fallen. Ich begann ein bißchen zu grübeln, über das was heute passiert war. Wie war es eigentlich dazu gekommen? Was hatten wir getan? Würde nicht der Tag kommen, an dem wir das alles einmal bitter bereuen würden? Was wäre, wenn wir erwischt worden wären? Hatte uns vielleicht irgend jemand beobachtet, vielleicht der Förster, den mein Vater gut kannte, und der würde meinem Vater erzählen, was er gesehen hatte? Ja aber Katrin hatte es ja auch gewollt, sagte eine innere Stimme zu mir. Aber durfte ich das zulassen? Nun, was passiert war, war passiert. Rückgängig ließ sich das jetzt auch nicht mehr machen. Aber wie sollte es weitergehen? Ich hatte ein bißchen Angst vor mir selbst. Ich brauchte jemanden zum Reden, und doch konnte ich mich niemandem anvertrauen. Das was heute passiert war konnte ich unmöglich jemandem erzählen. Meine Angst vor den Konsequenzen einer Beichte war noch viel größer, als die Angst vor dem, was als nächstes passieren würde, wenn ich die Situation nicht bereinigte. Ich fragte mich, was Katrin jetzt wohl gerade machte, ob sie auch diese Gedanken hatte? Wie sich jetzt wohl fühlte? Hoffentlich ging es ihr jetzt nicht schlecht. Hoffentlich gibt sie mir nicht die Schuld.

Mir wurde klar, daß ich Angst hatte meine Schwester zu verlieren. Ich befürchtete sie würde mich irgendwann von sich stoßen. Würde sie mich vielleicht einmal dafür hassen.

Um so mehr ich mich gedanklich mit den Geschehnissen des Nachmittags auseinandersetzte, um so klarer wurde mir eine Tatsache bewußt, ich hatte mich in meine eigene Schwester verliebt! In dem Moment als mir das klar wurde, dachte ich wieder an den Satz, den Katrin heute nachmittag gesagt hatte, sie sei ja nicht meine richtige Schwester. War das eine Entschuldigung oder gar eine Erklärung?

"Essen!" riß mich der Ruf meiner Mutter aus meinen Gedanken. Ich ging nach unten zum Abendessen, obwohl ich keinen richtigen Appetit hatte. Katrin saß schon am Tisch, und als ich herein kam, schaute sie beschämt zu Boden. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Beim Abendessen bekam ich kaum einen Happen runter.

Nach dem Abendessen erklärte ich meiner Mutter, ich sei müde, und wolle ins Bett. Sie akzeptierte das und ich verschwand in meinem Zimmer. Unruhig lag ich in meinem Zimmer und meine Gedanken spielten in meinem Kopf Flipper. Tausend Sachen gingen mir durch den Kopf. Unruhig wälzte ich mich hin und her.

So gegen elf hörte ich, wie unten der Fernseher ausgeschaltet wurde, und meine Mutter ins Bett ging. Mein Vater war für einige Wochen in Japan, so das meine Mutter immer recht früh zu Bett ging.

Es war bereits eine ganze Weile still im Haus geworden, als jemand ganz vorsichtig meine Zimmertür öffnete. Es war Katrin! Ich stellte mich schlafen, als ich leise ihre Stimme vernahm "Georg schläfst du schon?" Ich hoffte sie würde wieder gehen.

Doch Katrin kam an mein Bett geschlichen und stieß mich an. Ich tat noch immer so, als schliefe ich und rollte mich knurrend auf die Seite; doch Katrin ging nicht, sondern kroch zu mir unter die Bettdecke. Sie kuschelte sich ganz eng an mich, und begann mich zärtlich zu streicheln und meinen Rücken zu küssen.

"Ich weiß das Du nicht schläfst," begann sie. Ich spürte ihren Körper an meinem. Durch ihr dünnes Sommernachthemd konnte ich jede Erhebung ihres Körpers in meinem Rücken spüren.

"Wenn du jetzt nicht reden willst, dann mußt du das auch nicht," fuhr sie fort.

"Aber ich brauche jetzt jemanden, der mir zuhört!"

Mir lief es kalt den Rücken herunter.

"Georg ich weiß, daß wir heute etwas total verbotenes gemacht haben. Aber es hat mir total Spaß gemacht! Ich habe jetzt zwar ein schlechtes Gewissen, aber trotzdem bereue ich nicht was passiert ist."

Ich hörte nur zu, und wunderte mich über meine kleine Schwester. Wir waren noch so jung, und doch schon so erwachsen. Mich erschrak diese Erkenntnis ein wenig.

"Georg, und ich weiß, daß es auch dir gefallen hat. Wir beide haben nun ein kleines Geheimnis, wie ein echtes Liebespaar. Aber unser Geheimnis ist noch viel besser. Wir sind ein Liebespaar und das darf wirklich nie jemand erfahren! Versprichst du mir, egal was passiert, du wirst das nie jemandem erzählen?"

Ich wußte nicht wie ich reagieren sollte, tausend Gefühle stürzten auf mich herein. Ihr seid doch noch Kinder, hörte ich eine innere Stimme, die wie die meiner Mutter klang. Waren wir das wirklich noch? Was war heute mit uns passiert? Langsam begriff ich, das es viel mehr war, als ein erotisches Erlebnis mit meiner kleinen Schwester. Die Ausmaße konnte ich damals allerdings noch nicht ermessen, das kam erst viel später und soll hier nicht erzählt werden.

"Georg, bitte verspreche mir das!" vernahm ich die leise aber etwas weinerliche Stimme meiner Schwester, "bitte, bitte, bitte!" Ich drehte mich langsam zu ihr um und hatte selber Tränen in den Augen. Ein dicker Kloß in meinem Hals verhinderte eine klare Antwort und so nickte ich nur mit einem krächzenden Laut der Bestätigung. Erleichtert schlang Katrin ihre Arme um mich, und drückte sich ganz eng an mich.

"Ich habe dich lieb!" säuselte sie weinend in mein Ohr.

Gemeinsam streichelten wir uns zärtlich schluchzend in den Schlaf. Am nächsten morgen riß mich der Ruf meiner Mutter aus dem Schlaf. Wo war Katrin schoß es mir durch den Kopf, doch ich war allein in meinem Zimmer.

Was für ein Traum dachte ich, doch als ich aufstand trat ich auf etwas weiches, es waren Katrins Pantoffeln, die noch immer vor meinem Bett standen, und mir wurde schlagartig klar, ich hatte nicht geträumt.

Ich versuchte erst einmal einen klaren Kopf zu bekommen und ging unter die kalte Dusche. Anschließend zog ich mich an, und ging hinunter zum Frühstück....