Nach der
anstrengenden Nacht brachten auch ein paar frische Klamotten und eine
ordentliche Wäsche uns nicht so ganz auf Vordermann. Zu deutliche Spuren
hatten die nächtlichen Eskapaden hinterlassen. Aber was sollte es, dann
hatten wir halt nicht gut geschlafen im Zug, das war ja eine gute
Entschuldigung.
Mit qietschenden Bremsen kam der Zug im Bahnhof von Livorno zum stehen.
Wir zwängten uns aus dem Zug, warme, frische Luft empfing uns, und auch
ich bemerkte, daß ich einen leichten Kater hatte. Eben noch im Zug war mir
das garnicht so aufgefallen, aber hier draußen spürte ich das doch
deutlich. Mußte an der Luft liegen. Ein Blick zu Kai-jin verriet mir, daß
es ihr ähnlich ging. Etwas gequält blinzelte in die helle südliche
Sommersonne und versuchte unseren Vater auf dem Bahnsteig auszumachen, als
seine Stimme hinter uns erklang: "Na, wen sucht ihr denn?"
Es folgte die übliche Begrüßung, nachdem wir uns so lange nicht gesehen
hatten. Mein Vater bemerkte vor allem, daß wir nach seinem dafürhalten
ziemlich schlecht aussähen. "Die lange Zugfahrt war wohl sehr
anstrengend?" fragte er besorgt. Doch ich mußte grinsen als ich an die
vergangene Nacht dachte. "Ja, das war sie!" bestätigte ich seine
Vermutung.
Wir hielten uns in Livorno nicht mehr länger auf, mein Vater meinte, wir
hätten noch Zeit genug die Stadt in den nächsten Wochen zu besichtigen,
und da es bereits kurz vor 10 war, machten wir uns auf den Weg nach Massa
Marittima, ein Städtchen tief in der Toscana, denn von Livorno aus
brauchten wir gute 1,5 Stunden, wenn wir uns die Gegend ein bißchen
ansehen, und nicht nur durch die Landschaft heizen wollten. Mein Vater
nutzte die Fahrt uns zu allen möglichen Dörfern durch die wir fuhren und
zu jeder weitern Kleinigkeit eine kleine Geschichte zu erzählen. Mich
schläferte das Gerede meines Vaters ziemlich schnell ein, denn in der
letzten Nacht hatten wir ja nicht so viel Schlaf bekommen, und ich mußte
mir alle Mühe geben, wach zu bleiben, denn mein Vater wäre sicherlich
enttäuscht gewesen, wenn ich neben ihm eingeschlafen wäre. Kai-jin sah das
scheinbar etwas gelassener, denn schon nach wenigen Kilometern war sie auf
der Rückbank eingeschlafen.
Endlich kamen wir auf einem Hof einige Kilometer außerhalb von Massa
Marittima an. Das Gelände war riesig. Einige langsam zerfallende Gebäude
zeugten von einer besseren Zeit, als dieser Gutshof noch eine gewisse
Bedeutung gehabt haben mußte. Mein Vater hatte auf der Fahrt erzählt, daß
der Hof nur noch als eine Art Pension diente und von einer älteren Frau
und ihrer Tochter bewohnt wurde, aber sie würden sich rührend um ihre
Gäste kümmern und besonders die gute Küche der Ratellis, so hießen die
Besitzer, wäre berühmt. Als Bauernhof diente er schon lange nicht mehr.
Was man den Gebäuden auch deutlich ansah. Nur das Haupthaus war in
erstaunlich gutem Zustand und wirkte schon fast wie ein Schloß. Ich fragte
mich wieviele Gäste dort wohl untergebracht waren, so riesig wie das ganze
war. Aber mein Vater beantwortete diese Frage schon mit seinen nächsten
Worten: "Momentan seid ihr die einzigen Gäste, viel ist hier sowieso nicht
los, aber wenn es geht, dann nehme ich euch mit, wenn ich unterwegs bin,
natürlich nur wenn ihr wollt!"
Er erzählte noch, das er eigentlch nie hier sei, sondern mit der Kollegin
aus New York dauernd unterwegs sei. In Italien sei immer alles sehr
kompliziert und die Behörden seien teilweise noch schlimmer als in
Deutschland, das würde gerade für ausländische Firmen einiges
verkomplizieren. Manchmal bliebe er auch einige Tage weg, wir müßten dann
eben alleine was unternehmen, aber das traute er uns zu, wir seien ja
schließlich schon groß und könnten auf uns alleine aufpassen. Naja, mein
Vater war schon immer etwas komisch gewesen, wenn es um seine Kinder ging,
also wunderte mich dies auch nicht sonderlich. Auf dem Hof wurden wir von
einer älteren Italienerin freudig begrüßt. Ich verstand zwar fast kein
Wort, denn sie verfiel vom Deutschen, daß sie eigentlich erstaunlich gut
sprach, immer wieder in ihr schnell gesprochenes Italienisch. Aber sie
freute sich scheinbar wirklich ein paar junge Leute als Gäste in ihrem
Haus begrüßen zu dürfen. Plötzlich bemerkte ich eine junge Frau, die um
einiges älter war als wir. Ich schätzte sie auf 18 bis 19 Jahre. Sie saß
fast reglos auf einer Bank vor dem Haus. Ich glaubte nur erkennen zu
können, daß sie unseren Gesprächen lauschte, aber sie schaute vollkommen
unbeteiligt in den Himmel. Das verwirrte mich ziemlich. Zugleich war ich
von diesem Anblick total fasziniert. Sie schien mir relativ klein zu sein,
obwohl das bei sitzenden Personen schwer zu beurteilen ist, aber ich
schätzte sie auf etwa 1,50. Eine typische Italienerin, mit prächtiger
schwarzer Mähne, die sie scheinbar kaum bändigen konnte und unheimlich
zarten Gesichtszügen wie bei einer Barbiepuppe, deren Perfektion nur von
einer für sie viel zu großen Nase zerstört wurden.
Diese Frau machte mich neugierig, aber ich traute mich auch nicht zu
Fragen, wer das war. So gingen wir, immer noch dem Redeschwall Frau
Ratellis lauschend auf das Haus und damit auf die Person auf der Bank zu.
Da mein Vater neben Frau Ratelli ging, und Kai-jin und ich ihnen folgten,
nutzte ich die Gelegenheit Kai-jin mit einem Seitenhieb auf die Frau auf
der Bank aufmerksam zu machen. Leise flüsterte ich ihr ins Ohr, daß das
wohl die Tochter von Frau Ratelli sein könnte. Kai-jin zuckte nur mit den
Achseln. Sie hatte ja im Auto geschlafen und von unserer Unterhaltung
nicht viel mitbekommen.
An der Bank angekommen drehte sich Frau Ratelli zu uns um und stellte uns
ihre Tochter Theresa vor. Die stand nun endlich von ihrer Bank auf und
streckte uns zur Begrüßung die Hand entgegen. Dabei schaute sie aber immer
noch ins nirgendwo. Ich war ziemlich verwirrt. Komische Person dachte ich,
ist scheinbar ziemlich eingebildet. Doch Theresa lächelte uns an und
sagte:
"Ich merke schon, euer Vater hat euch nichts gesagt, und meine Mutter hat
es im Eifer des Gefechtes wohl auch vergessen, ich bin blind!" Ich lief
rot an, wie peinlich, darauf hätte ich bei ihrem Verhalten vielleicht auch
von alleine kommen können. Aber noch etwas anderes haute mich wirklich um,
es war die Stimme von Theresa, die so garnicht zu dieser zarten Person
passen wollte. Noch nie hatte ich bei einer Frau eine solche Stimme live
erlebt. Sie klang als hätte sie gerade eine Kiste dicke Havannas geraucht
und dazu zwei Flaschen Whiskey getrunken. Ich war total hin und weg.
Theresa lächelte, sie schien zu spüren war vor sich ging. Vorsichtig
suchte sie meine Hand, die ich ihr entgegen streckte und betastete sie,
anstatt mir die Hand zu geben. Ich hatte keinen Ton gesagt, und doch
sprach sie mich an: "Du mußt Georg sein!", dann tastete sie sich an meinen
Armen empor und mit einem kurzen "darf ich?" tastete sie meinen Oberkörper
entlang und befühlte mein Gesicht. Ich hatte das schon mal in Filmen
gesehen, das Blinde so ihr Gegenüber kennenlernten, aber ich war erstaunt
und erregt, das neugierige sanfte Fühlen ihrer Fingerspitzen war eine
eigentümliche Erfahrung und es machte mich ein bißchen an.
Dann war Kai-jin an der Reihe, sich Theresa vorzustellen. Anschließend
gingen wir ins Haus, und ich war erstaunt, wie zielsicher Theresa hier
bewegte. Man bemerkte überhaupt nicht, daß sie ja nicht sehen konnte wo
sie hin lief.
Frau Ratelli lud uns erst mal auf einen Espresso ein und servierte
zusammen mit Theresa ein paar Brote und Salate. Dabei sprachen wir über
dies und das, und vor allem Kai-jin und ich mußten alles mögliche über uns
erzählen.
Die vorhin noch so redselige Frau Ratelli war im Beisein ihrer Tochter
eine erstaunlich gute Zuhörerin, und so gaben Kai-jin und ich die eine
oder andere Storie zum besten. Ratellis hatten auch in Deutschland gelebt,
das erfuhren wir im Laufe des Nachmittags, als mein Vater sich auf sein
Zimmer zurückgezogen hatte. Er mußte noch ein paar Pläne für den nächsten
Tag bearbeiten. Nachdem Herr Ratelli bei einem Unfall in Deutschland ums
Leben gekommen war, zogen Mutter und Tochter in die Heimat zurück. Mit
einer blinden Tochter glaubte Frau Ratelli in Italien besser zurecht zu
kommen. Theresa war seit ihrer Geburt blind. Aber das sie bis zu ihrem
zehnten Lebensjahr in Deutschland gelebt hatte, erklärte ihre sehr guten
Deutschkenntnisse.
So glitt der Nachmittag mit allerlei Geschichten und Erzählungen dahin,
und Therasa kam mir inzwischen lange nicht mehr so kühl und arrogant vor,
wie noch am Anfang als ich sie nur auf der Bank hatte sitzen sehen. Mir
war das regelrecht etwas peinlich, daß ich sie so schnell aufgrund eines
Blickes verurteilt hatte. Mit meiner Vermutung über ihr Alter hatte ich
übrigens genau richtig gelegen, denn Theresa war vor gut einem Monat 19
geworden. Auch ihre Größe hatte ich richtig eingeschätzt. Sie war
höchstens 1,50 Meter groß, und damit erheblich kleiner als Kai-jin oder
ich, obwohl wir wesentlich jünger waren. Zum Abend hin verabschiedete sich
ihre Mutter aus der fröhlichen Runde um für uns etwas zum Abendessen
zuzubereiten. Sie meinte, wir hätten nach dem Tag bestimmt ordentlich
Hunger.
Theresa blieb noch bei uns und so erfuhren wir, das sie nach dem Sommer
nach Florenz gehen wollte, um dort zu studieren. Dort gäbe es auch für
Blinde entsprechende Möglichkeiten. Deutschland vermißte Theresa
eigentlich nicht, nur hier war ebennicht so viel los, die Gegend war dazu
einfach ein bißchen zu ländlich. Aber gelegentlich ging sie mit einigen
andern Jugendlichen aus der Umgebung abends nach Massa Marittima. Sie bot
uns an, uns mal mitzunehmen, dann könnten wir auch mal was erleben. Unsere
Bedenken, das wir vielleicht für ihre Clique etwas zu jung seien schlug
sie schnell aus. Sie sah darin kein Problem.
Nachdem wir uns noch über allerlei Belanglosigkeiten unterhalten hatten
gesellte sich auch endlich wieder mein Vater zu uns. Er hatte seine
Unterlagen scheinbar zu Ende bearbeitet. Nach einigem hin und her über
dies und das, gestand er uns allerdings, daß er am Morgen von seiner
Kollegin abgeholt würde, um 4 Uhr in der früh. Er müßte dann für einige
Tage nach Rom und er könne uns nicht mitnehmen. Er meinte zwar, daß ihm
das Leid täte, aber irgendwie glaubte ich das nicht so ganz. Auch wenn
mein Vater uns zwar nach hier eingeladen hatte, so hatte ich doch trotzdem
das Gefühl, er war irgendwie immer auf der Flucht vor uns.
Dann war endlich das Abendessen angerichtet. Wie wir inzwischen erfahren
hatten gab es bei Ratellis im Sommer meist Abends erst was warmes zu
essen, da es Mittags meißt zu warm war, um vernünftig essen zu können.
Theresa half beim Eindecken und Servieren, und ich war wiederum erstaunt,
wie behende sie sich im Raum bewegte. Zu Beginn streckte sie nur ein paar
mal tastend die Hand aus, bis sie sich gemerkt hatte, wo wir saßen, dann
steuerte sie zielsicher zwischen Geschirrschrank und uns hin und her, ohne
einen von uns über den Haufen zu rennen. Nach dem Abendessen lud Theresa
uns noch auf einen Wein ein, und mein Vater stimmte zu, daß auch wir einen
Wein mittrinken durften. Er meinte wir wären ja schließlich im Urlaub, da
dürften wir das. Zuerst wollte ich ablehnen, denn ich wollte nicht schon
wieder einen Abend mit Alkohol im Blut beenden und auch Kai-jin verzog ein
bißchen das Gesicht, aber wir konnten ja schließlich schlecht erzählen,
das wir im Zug eine Flasche Sekt geköpft hatten, und so stimmten wir zu.
Mein Vater verabschiedete sich allerdings recht früh aus der Runde, denn
er mußte ja am nächsten Morgen früh raus. Er ermahnte uns noch einmal in
den nächsten Tagen artig zu sein, und ihm keine Schande zu machen. Am
Morgen, wenn wir aufstünden würde er ja schon in Rom sein, und so ging er
auf sein Zimmer.
Aber auch wir waren von der letzten Nacht noch etwas mitgenommen, und so
verabschiedeten wir uns bei Zeiten ebenfalls auf unsere Zimmer, die in
einem separaten Flügel des Hauses etwas abseits lagen. Auf dem dunklen
Flur nahm ich Kai-jin in den Arm.
"Ich liebe Dich!" gestand ich ihr.
"Ja, ich dich auch, aber laß uns heute Nacht erstmal ein bißchen
ausschlafen!" murmelte Kai-jin und verabschiedete sich mit einem Kuß von
mir.
Also ging auch ich auf mein Zimmer. Schade eigentlich, daß Kai-jin heute
zu müde war, aber ich hatte auch ein bißchen Angst, daß mein Vater
vielleicht noch nach uns sehen würde, und so war das vielleicht garnicht
verkehrt, das wir heute mal in unseren eigenen Betten schliefen. Ich
schlief allerding nicht besonders gut. Die Reise, die viele Aufregung und
dann auch noch die ungewohnte Umgebung, ließen mich nicht besonders gut
schlafen. So ca. alle 30 Minuten wurde ich wieder wach, schaute kurz auf
die Uhr, und fragte mich, ob die Nacht nicht endlich herumsein könnte.
Als ich wieder wach wurde und mich nur dunkel an irgendeinen Traum
erinnern konnte, der irgendetwas mit Sex zu tun gehabt hatte, denn das
spürte ich zwischen meinen Beinen deutlich, da vernahm ich ein Auto was
draußen auf den Hof fuhr. Ein Blick auf die Uhr verreit mir, daß es kurz
vor 4 Uhr in der Früh war. Das mußte also Papas Kollegin sein, die ihn
abholen wollte. Ich hörte einen Moment auf die Geräusche im Haus, konnte
aber zunächst nichts vernehmen. Ich versuchte mich noch einmal an den
Traum zu erinnern, aber ich konnte es nicht. Manchmal passiert einem
soetwas, man weiß ganz genau, das man geträumt hat, aber wenn man versucht
sich zu erinnern, dann fällt einem absolut nicht mehr ein, was man
geträumt hat.
Dann vernahm ich untem im Haus Schritte. Das mußte mein Vater sein. Nun
war ich doch neugierig und schlich zum Fenster. Auf dem Hof stand ein
Geländewagen, in dem eine blonde Frau am Steuer saß. Soweit ich ihr
Gesicht erkennen konnte, sah sie ganz nett aus. Sie hatte die
Fahrzeuginnenbeleuchtung eingeschaltet und blätterte in einigen
Unterlagen, die sie scheinbar auf dem Schoß liegen hatte. Genau konnte ich
das nicht erkennen. Zwischenzeitlich blickte sie immer mal wieder zur Tür
des Hauses. Sie schien auf meinen Vater zu warten. Dann hörte ich unten im
Haus wieder Schritte, und die Haustür wurde geöffnet. Mein Vater kam, wie
ich jetzt im frühen Dämmerlicht erkennen konnte aus der Haustür, ebenfalls
mit seinem Aktenkoffer bewaffnet und ging auf den Wagen zu. Er legte den
Koffer und seine Jacke auf den Rücksitz und stieg auf der Beifahrerseite
ein. Die Frau lächelte ihn an und packte ebenfalls ihre Sachen zusammen.
Als sie sich umdrehte, um ihren Koffer nach hinten zu packen sah ich, wie
mein Vater sie in den Arm nahm und ihr einen Kuß gab. nicht nur einen
flüchtigen Begrüßungskuß, sondern einen richtig langen, innigen Kuß. Die
Frau wehrte ihn aber ab, legte ihren Koffer nach hinten und schaute etwas
verunsichert zum Haus. Ich duckte mich noch etwas weiter hinter den
Vorhang, denn ich wollte ja schließlich nicht entdeckt werden. Ich sah
aber, wie mein Vater auf die einredete, denn ich konnte sehen, wie sich
sein Mund bewegte. Da drehte die Frau sich wieder zu meinem Vater um, viel
ihm um den Hals und küßte ihn. Nein, die küßten sich nicht, die knutschten
wild im Auto herum. Als mein Vater plötzlich begann ihre Brüste durch ihr
Kleid hindurch zu massieren, schob sie ihn aber wieder weg. Dann startete
sie den Wagen und fuhren davon.
Ich starrte noch eine ganze Weile fassungslos aus dem Fenster. Das was ich
gerade gesehen hatte, mußte ich erstmal irgendwie verarbeiten. Mein Vater
ging also fremd. Selbst eigentlich nicht gerade prüde, schockte mich diese
Erkenntnis trotzdem irgendwie, und ich wußte nicht, wie ich darüber denken
sollte.
Als ich gerade wieder zum Bett schleichen wollte, merkte ich wie die
Zimmertür vorsichtig geöffnet wurde. Es war Kai-jins Stimme, die ich
vernahm: "Geo schläftst Du?" Sie kam ins Zimmer und sah mich nicht sofort
und erschrak daher heftig, als ich sie vom Fenster aus ansprach: "Nein,
ich konnte nicht schlafen und da habe ich ein bißchen aus dem Fenster
gesehen!" gab ich zur Antwort.
Kai-jin kam auf mich zu, kuschelte sich zärtlich an mich und antwortete:
"Dann hast Du es also auch gesehen?"
"Ja", gab ich nur zu. "Irgendwie hab ich es geahnt! Er ist fast nie zu
Hause, mit Mama hat er sich auch immer öfter gestritten!"
"Hmm!" bestätigte Kai-jin meine Worte nur. Irgenwie fehlten ihr scheinbar
die Worte und ich bemerkte ein heftiges Gähnen von ihr.
"Komm laß uns noch ein bißchen Schlafen." sagte ich ihr und nahm sie bei
der Hand mit zum Bett. Gemeinsam krochen wir unter meine Bettdecke und
kuschelten uns schweigend aneinander. Nach ein paar Streicheleinheiten
schliefen wir ein, denn die Müdigkeit überwältigte uns schließlich doch.
Aus dem Schlaf wurde ich erst durch Theresas Stimme gerissen, aber das ist
eine andere Geschichte, die gibt es ein anderes mal.
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