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Die Schwester 11 - "Merry Christmas"
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Die Weihnachtsvorbereitungen waren abgeschlossen, mein Vater war am Morgen zurückgekehrt, gemeinsam hatten wir den Baum geschmückt. Katrin war ausgelassen und fröhlich und auch zu mir ausgesprochen freundlich. Den Vorfall vor einigen Monaten hatte ich noch immer nicht vergessen, das würde wohl so schnell auch nicht passieren, aber Katrin und ich wir gingen inzwischen wieder recht normal miteinander um. Zum Abend saßen wir in gemütlicher Runde zusammen, Rosa, die inzwischen durch ihren Erfolg beim Konzert eine richtige Karriere als Solistin mit der Geige begonnen hatte, gab von ihren Künsten einiges zum besten, und nach einem kleinen Essen ging es zur Bescherung.

Mein Vater hatte uns allerlei Überraschungen aus Brasilien mitgebracht, von meiner Mutter bekamen Katrin und ich einen weiteren Tanzkurs, den wir in der Zwischenzeit recht erfolgreich absolviert hatten. Rosa verschenkte wie immer ein paar Schallplatten und bewies abermals einen erstaunlich guten Geschmack. Als Katrin das Geschenk von mir auspackte, an dem sich wie gesagt auch meine Mutter beteiligt hatte, leuchteten ihre Augen, ich hatte also ihren Geschmack voll getroffen. Sofort probierte sie den Matel an, der ihr zu ihrem Winterkleid und den Wollstrümpfen die sie trug wirklich gut stand. Mich machte das sehr glücklich, die Freude im Gesicht meiner Schwester zu sehen. Doch eine noch viel größere Überraschung war das Geschenk meiner Schwester. Ich hatte schon während des ersten Tanzkurses meine Liebe für den Tango entdeckt, was mein Vater seit seinem Brasilienaufenthalt gut verstehen konnte. Katrin hatte sich mit meinem Vater zusammengetan, weiß der Himmel, wie sie das organisiert hatte, und sich selbst und mir einen speziellen Tanzkurs nur fürs Tangotanzen geschenkt. Zum ersten mal wich sie mir nicht aus, sondern schenkte mir nun auch noch etwas, wo sie mehr Zeit mit mir verbrachte. Ich war glücklich. So verbrachten wir noch eine Weile in familiärer Atmosphäre, als es draußen wieder zu schneien begann. Da bat Katrin meine Eltern, mit mir noch ein bißchen die weiße Weihnacht genießen zu dürfen. Meine Eltern erlaubten schließlich nach langem Quengeln von Katrin, daß wir noch nach draußen durften, schleißlich war ja Weihnachten. Ich hatte dem Treiben überrascht aber unbeteiligt zugesehen, denn ich wußte überhaupt nicht, was das zu bedeuten hatte.

"Los, zieh dir was warmes an!" stieß Katrin mich grinsend an.

"Der ist ja jetzt schon festgefroren!" lästerte mein Vater. Doch ich zog mich an und begleitete meine Schwester.

Als wir außerhalb unserer kleinen Ortschaft durch die verschneiten Wälder liefen hielt Katrin plötzlich an. Bisher war sie immer ein paar Schritte vor mir gegangen. Sie drehte sich zumir um, und ich sah ihr tränenüberströmtes Gesicht.

Ich wollte etwas sagen, doch Katrin gab mir einen Umschlag in die Hand. Nun war ich wirklich überrascht. Was kam denn jetzt. "Ein kleines Weihnachtsgeschenk." sagte Katrin schluchzend. Etwas verunsichert öffnete ich den Umschlag. Darin lag ine Karte, auf der ein Drache abgebildet war. Auf der Rückseite standen folgende Zeilen:

Ich spreche mit Dir -
doch ich hülle mich in tiefes Schweigen.
Ich sehe Dich an -
doch ich verschließe die Augen vor der
bitteren Wahrheit.
Ich lächle Dir zu -
doch Tränen strömen über mein Gesicht.
Ich will dir verzeihen -
doch ich wende mich von dir ab.
Ich weiß auch ich habe einen Fehler gemacht -
denn ich liebe Dich!
(Kai-jin)

Tränen schossen mir ins Gesicht. Ich wollte etwas sagen, aber ich brachte kein Wort heraus. Lange schaute ich Katrin ihn ihre ebenfalls verweinten Augen, ich weiß nicht wie lange dieser Moment gedauert hat, mir kam er ewig vor, dann vielen wir uns in die Arme. Ein langer inniger Kuß folgte. Nachdem wir uns einbißchen beruhigt hatten, lösten wir uns voneinander und gingen noch ein gutes Stück durch den Wald. "Djio", begann sie nachdem wir eine Weile stumm Arm in Arm durch den Wald gegangen waren, "wir sind beide ganz schön dumm gewesen, verzeihst du mir?"

Ich wußte nicht so recht, was ich sagen sollte und antworte nur: "Ja, und du?"

Katrin nickte nur und zog mich zu einer nahegelegenen Parkbank. "Ich möchte das du jetzt und hier mit mir schläfst!"

Ich war entsetzt, "das kann ich nicht!"

"Doch, du kannst, und du willst auch, ich weiß es!"

"Es ist doch viel zu kalt", versuchte ich mich herauszureden, aber Katrin ließ keine Ausrede zu. Sie preßte mich auf die Parkbank setzte si auf meinen Schoß und nestelte meine Hose auf. Ich versuchte mich ein bißchen zu wehren, denn ich hatte Angst, Angst vor meiner Schwester, Angst vor den Konsequenzen. Katrin schlang ihren Mantel um uns beide herum, und ich spürte, das sie unter ihrem Wollrock nur die langen Wollstrümpfe trug, sonst nichts. Ich konnte ihr nicht wiederstehen.

Innig küssend drang ich ganz vorsichtig in sie ein.

"Heute fangen wir noch einmal ganz von vorne an", flüsterte mir Katrin ins Ohr und begann sich ganz langsam auf mir zu bewegen. Ich spürte die Hitze, die ihr Unterleib ausstrahlte, die wohlig weiche Wärme, die mich empfing und meinen Penis sanft massierte.

Ich konnte es nicht fassen, das mußte ein Traum sein; aber es war keiner. Ganz langsam wichen meine Ängste und Skrupel und ich begann mich ebenfalls im Rythmus ihres Körpers zu bewegen. Katrins Bewegungen wurden immer hastiger, ich spürte wie sich ihre Muskeln mehr und mehr zusammenzogen. Gemeinsam kamen wir, mitten im Winter auf einer Parkbank im Wald. Ein Weilchen blieben wir noch so sitzen, und mir schossen tausend Fragen durch den Kopf.

Es gab so viel zu bereden, doch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, begann Katrin: "Djio, bitte sag nichts, jetzt nicht, hör mir bitte erst zu."

Nun kamen schlagartig noch mehr Fragen in mir hoch, aber heute wollte ich mich einmal wirklich zusammenreißen, und nur das tun, was Katrin von mir verlangte, und so schwieg ich.

"Ich möchte das wir über das Vergangene nicht mehr reden. Du weißt das es ein Fehler war, ich weiß es. Ich möchte keinen Schuldigen suchen ich will es einfach vergessen."

"Meinst du das geht?" fragte ich nur etwas skeptisch. Katrin schüttelte den Kopf, "nein ich glaube nicht, aber laß es uns wenigstens probieren. Ich weiß, es war nicht ganz fair, wie ich mich verhalten habe, ich habe nur meinen Schmerz gefühlt, dir wird es wahrscheinlich nicht viel besser gegangen sein, also laß uns das Thema jetzt endlich beenden, bitte!"

Was sollte ich tun, ich konnte ihr heute keine Bitte ausschlagen, und so stimmte ich zu.

"Eine Bitte habe ich noch", brachte Katrin nach einiger Zeit zögernd hervor.

"Ja?" ich war gespannt, was da noch kommen würde.

"Du weißt das ich meinen Namen Katrin erst seit meiner Adoption habe. Ich weiß zwar nicht, wie ich eigentlich heißen sollte, aber ich mag den Namen Katrin nicht. Als Zeichen unserer Freundschaft möchte ich, daß Du mich in Zukunft nie wieder Katrin nennst, es reicht, wenn unsere Eltern das tun."

"Was?" fragte ich, "wie denn dann?"

"Kai-jin!"

Ich dachte ich hätte mich verhört, das klang doch fast genauso, und ich hatte sie sowieso schon sehr häufig so genannt, jedenfalls bis zu dem Zwischnfall vor ein paar Monaten, aber ich traute mich heute nicht, sie danach zu fragen. Ich wollte heute überhaupt nichts tun, was meine Situation in irgendeiner Weise verändert hätte, und so stimmte ich nickend zu.

"Ich will es hören!" forderte mich Katrin auf.

"Jawohl Kai-jin!" gab ich pflichtbewußt zur Antwort.

"Gut, dann laß uns jetzt wieder nach Hause gehen." Arm in Arm gingen wir zurück, bis kurz vor die ersten Häuser, ab da liefen wir nur nebeneinander her.

Der Rest des Abends glitt nur so an mir vorbei. Ich weiß nicht mehr was sonst noch passierte, denn ich war einfach glücklich. Ich hatte tausend Gedanken, tausend Fragen, doch an diesem Abend wurde keine mehr beantwortet.

Ich schlief genauso beschissen wie gut drei Monate zuvor, doch diesmal war ich glücklich. Die ganze Nacht rumorten die Gedanken in meinem Schädel, doch ich war glücklich. Die Fragen, die sich mir stellten, konnte ich heute nicht mehr beantworten. Vielleicht würde ich es nie können.