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Die Liebe auf dem Prüfstand -    1   2   3   4   5   6

 
   

„Die Wintersonne durchflutete mit ihrem frischen, rotgoldenen Licht den Raum. Sarah öffnete ihre Augen und reckte sich. Sie schaute auf ihre Uhr.

„Acht Uhr, Zeit zum Aufstehen," dacht sie. Sie ging ins Bad. Jenny war schon lange auf den Beinen. Es roch nach frischem Kaffee. Sarah machte sich im Bad fertig, zog sich an und ging nach unten.

„Ah, da sind sie ja, Sarah, sagte Jenny. Ich habe schon den Tisch gedeckt. Wir können gleich Frühstücken. Um halb Zehn beginnt die Kirche und um Zwölf gehen wir zum Feuerwehrhaus. Guten Appetit."

Jenny lächelte und war guter Dinge.

Nach dem Frühstück traten beide durch die Ladentür auf die Straße. Es war ein herrlicher Morgen. Die Sonne schien freundlich und der Himmel war wolkenlos blau. Die Luft war kalt und rein. Man spürte es bis in die Lungenspitzen. Die kleine Kirche stand fast am Ende der Hauptstraße. Es waren schon einige Leute in ihrer besten Sonntagskleidung unterwegs.

„Hallo Jenny," riefen Nachbarn von der anderen Straßenseite. Sie winkten. Jenny verschloss die Tür.

„Es wohnen hier in diesem kleinen Nest die wunderbarsten Menschen, murmelte Jenny gedankenversunken. Und doch können sie manchmal kleine Teufel sein. Dies hier ist nicht die Idylle, die manche der wenigen Touristen, die uns besuchen zu finden meinen. So weit, so nah. Die Welt ist klein, so klein wie dein Herz."

Sarah dachte nach.

Nach ein paar Minuten standen sie vor der Kirche.

„Gehen sie schon mal hinein, Sarah, ich komme dann gleich."

„In Ordnung," erwiderte Sarah und betrat die kleine Kirche.

Es war eine schlichtes Gotteshaus. Links und rechts befanden sich Bänke, in der Mitte war ein Gang und an dessen Ende befand sich eine Kanzel.

Dahinter waren Stühle aufgereiht. Auf einem Pult lag ein dickes Buch.

Langsam füllte sich die Kirche. Sarah setzte sich in die letzte Bank. Sie hatte seit ihrer Hochzeit mit Daniel und bei Tims Taufe keine Kirche mehr von innen gesehen. Es war ihr kein Ort von Leben.

Es war kurz vor halb Zehn. Jenny ließ auf sich warten.

Sarah sah einige bekannte Gesichter wieder. Willy, der das Petroleum gekauft hatte, war mit seiner Familie da.

Richard Miller der Officer saß ganz vorne neben Greg dem Monteur.

„Ich muss ihn gleich nach der Kirche ansprechen, dachte Sarah. Ich brauche mein Auto."

Greg ging nach vorne und setzte sich an eine kleine Orgel.

„Anscheinend ein Mann mit vielen Talenten," dachte Sarah.

Nach ein paar Minuten hörte man ein Klingeln und Greg begann die Orgel zu spielen. Alle standen auf und stimmten ein Lied an. Einige schauten in ihre Gesangbücher, andere sangen das Lied auswendig. Sarah hatte kein Gesangbuch. Eine zierliche, alte Dame, die nur halb so groß wie Sarah war, hielt ihr lächelnd ein Gesangbuch hin. Sarah schmunzelte.

Jenny kam herein. Sarah konnte es kaum glauben.

Sie hatte sich einen schwarzen Umhang umgelegt und kam aus einer Tür an der Seite der Kirche. Sie legt ein paar Zettel auf das große Buch und sang zur Melodie der Orgelmusik.

Sarah verschlug es den Atem.

Nachdem die Orgel verstummte, setzten sich alle und Jenny kam nach vorn in die Mitte.

„Liebe Gemeinde von Bearfoot, eröffnete sie.

Es ist mir eine große Freude, dass sie alle heute so zahlreich erschienen sind.

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu.

Und es ist nicht allein, als verginge nur die Zeit, so dass wir ein neues Blatt im Kalender abreißen müssten und die Feiertage im Jahreskreis begehen, wie in jedem neuen Jahr.

Nein, wir lernen mit jedem Jahr, dass unser Leben, unsere Zeit hier auf Erden nur geliehen ist.

Wir kennen die Jahreszeiten, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter und wir wissen uns entsprechend darauf einzustellen. Jedes Jahr hat diesen Lauf.

Wir wissen, wann wir unsere Äcker zu bestellen haben, wann wir die Saat ausbringen müssen und wann wir ernten können.

Und manchmal schauen wir zum Himmel und sehen wie das Wetter wird. Das alles haben wir mit den Jahren gelernt.

Aber nicht von neuem mussten wir es lernen. Nein, das haben unsere Ahnen, unsere Großeltern und unsere Eltern schon gewusst und so gemacht. Und von ihnen haben wir unser Wissen erhalten. Alles trägt sich so durch die Zeit. Es wird erzählt und in Büchern aufgeschrieben, oder, wie in der Urzeit gar in Stein gehauen.

Und jeder, der etwas über die Vergangenheit erfahren will, der schaut in ein Buch oder fragt einen Fachmann, der es wissen muss. So funktioniert es und so wird es bleiben.

Was, liebe Gemeinde, soll man aber später über jeden von uns zu berichten haben. Ob wir fleißig waren, steht in unseren Schulheften oder lässt sich an der Größe unserer Ländereien oder Häuser abmessen.

Aber ist es genau dass, was wir über uns hören wollen. Sollen unsere Kinder später einmal sagen, ja, das war mein reicher Vater, er hatte unbeschreiblich viele Hektar Ackerland. Durchaus, da ist nichts gegen zu sagen.

Aber ist es wirklich dass, was wir am Ende über uns hören wollen.

Das Jahr neigt sich dem Ende und jeder von uns kann sich mit Blick in seine Scheune fragen, ob es ein erfolgreiches oder schlechtes Jahr war.

Stellen sie sich vor, sie wären in diesem Jahr gestorben. Was würden die Leute von ihnen in Erinnerung behalten. Dass es bis zu ihrem Tod ein gutes oder schlechtes Jahr für den Verstorbenen war. Ich glaube nicht.

Vielleicht, dass er ein armer oder reicher Mensch war.

Vielleicht.

Doch wie schnell verblasst eine solche Erinnerung an jeden von uns.

Spätestens dann, wenn ein anderer noch ärmer oder reicher war, an den wir uns dann erinnern.

Was ist es denn, was von uns bleiben soll.

Wer stellt die richtigen Fragen und gibt uns Antwort.

Das, was alle Zeit überdauert und uns zu dem macht, was wir sind, ist im Leben wie auch im Tod, die Treue zu uns selbst und die Erkenntnis der Liebe Gottes. Das ist der wahre Reichtum.

Jeder von uns sollte sich fragen, in welcher Weise und mit welcher Tiefe er geliebt sein will.

Wenn er es dann weiß, dann soll er geben, was er empfangen will.

Wir sind, was wir lieben.

Das einzige, was den Menschen bleibt, ist die Erinnerung an diese Liebe.

Der Zeitpunkt dieser Erkenntnis ist unwichtig. Ob im Frühjahr unseres Lebens oder im Winter unserer letzten Tage, das spielt dann keine Rolle.

Aber jeder, der zu dieser Einsicht kommt, sollte bedenken, heute ist der erste Tag vom Rest seines Lebens, nutze und bereichere ihn durch deine Liebe.

Denn sie ist das Einzige was zählt. Amen."

Die Gemeinde hob zu einem Lied an. Greg spielte die Orgel. Sarah saß wie ver-steinert.

Der Gesang verstummte.

Jenny ging zur Kanzel. Sie schlug das dicke Buch auf.

„Wir hören die Worte von Paulus, der sich an die Menschen in der Welt richtet:"

„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,

hätte aber die Liebe nicht,

wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Und wenn ich prophetisch reden könnte

und alle Geheimnisse wüsste

und alle Erkenntnis hätte;

wenn ich alle Glaubenskraft besäße

und Berge damit versetzten könnte,

hätte aber die Liebe nicht

wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte,

und wenn ich meinen ganzen Leib dem Feuer übergäbe,

hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig,

die Liebe ist gütig.

Sie ereifert sich nicht

sie prahlt nicht,

sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig,

sucht nicht ihren Vorteil,

lässt sich nicht zum Zorn reizen,

trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht,

sondern freut sich über die Wahrheit.

Sie erträgt alles

glaubt alles

hofft alles

hält allem stand.

Die liebe hört niemals auf.

Amen."

Greg stimmte ein Lied an. In der ersten Reihe standen einige Frauen auf und sangen ein feierliches Loblied.

Nachdem der Gesang verstummte, richtete Jenny ihre Stimme erneut an die Versammelten.

„Liebe Freunde, ich darf sie an dieser Stelle ganz herzlich im Namen der Feuerwehr von Bearfoot zum alljährlichen Weihnachtsbasar einladen. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Der Erlös des Basars kommt unserem Kindergarten zugute. Das Dach muss ausgebessert werden.

Es gibt wie jedes Jahr einen leckeren Punsch.

Zum Schluss wollen wir noch eine Lied anstimmen.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag."

Nach dem Gottesdienst strömten alle zum Ausgang.

Sarah ging auf den Vorplatz und wartete auf Jenny.

„Hallo," rief eine bekannte Stimme hinter Sarah.

Sie drehte sich um.

„Guten Morgen Miss Mitchell. Schön sie zu sehen."

„Guten Morgen Mister Miller. Ich habe sie erst gar nicht erkannt, in familiärer Kleidung sehen sie anders aus," meinte Sarah.

„Ich hoffe besser als in Uniform," sagte er lächelnd.

Sie gaben sich die Hand.

„Darf ich ihnen meinen Vater vorstellen.

Das ist Miss Mitchell, ein junge Dame, die mit ihrem Auto ein Missgeschick hatte."

Sarah begrüßte ihn.

„Ist der Wagen bei Greg," fragte der Vater seinen Sohn.

„Ja, Greg hat ihn abgeholt," antwortete Richard.

„Dann wird er wieder flott, sagte der Vater zu Sarah, Greg kann nicht nur hervorragend Orgel spielen." Er lächelte.

„Ja, ich weiß," erwiderte Sarah lächelnd.

„Sie wohnen bei Jenny," fragte er.

„Ja, sie hat mich für ein paar Tage aufgenommen."

„Bei ihr sind sie in besten Händen," fügte Richards Vater hinzu.

„Der Pass ist übrigens gestern Nacht frei gemacht worden, sagte Richard. Ich hab´ die Wasserpumpe im Auto. Greg wird sie morgen früh sofort einbauen. Dann können sie am Nachmittag losfahren."

„Das ist ja toll, rief Sarah freudig, vielen Dank."

„Wir sehen uns auf dem Feuerwehrfest," sagte Richard, und setzte seinen Hut auf.

„Ja, bis gleich," sagte Sarah. Sie verabschiedeten sich.

Die Leute stiegen in ihre Autos oder gingen den Weg zum Feuerwehrhaus zu Fuß.

Jenny kam einen kleinen Weg entlang, der neben der Kirche zu einem kleinen Anbau führte.

Sarah sah sie an. Jenny merkte, dass Sarah überrascht war.

„Hätte ich es ihnen sagen müssen," meinte Jenny.

„Nein, sagte Sarah, aber ich war natürlich sehr erstaunt."

„Gottes Wege, sind manchmal nicht zu erahnen, meinte Jenny lächelnd. Ist es für sie schlimm, dass es so ist."

„Was meinen sie," fragte Sarah.

„Na, dass ich einer Gemeinde vorstehe und ein Geheimnis habe," antwortete sie bedeutungsvoll.

„Für mich nicht, sagte Sarah, aber es ist nicht die Norm."

Sie gingen die Straße hinauf zum Feuerwehrhaus.

„Was ist nicht die Norm, fragte Jenny, das ich eine Priesterin bin, das ich mich zu Frauen hingezogen fühle, oder beides."

„Ich weiß es nicht, für mich spielt es keine Rolle," meinte Jenny.

„Aber für andere, spielt es eine Rolle, Sarah. Und zwar für diejenigen, die ihnen in ihrem Leben begegnen und ihnen etwas bedeuten, und somit spielt es auch für sie, Sarah, eine Rolle. Die Frage, die sie sich stellen müssen ist, was für eine Position sie vertreten wollen. Das heißt, treten sie für das, was sie glauben und auch für das, wovon sie überzeugt sind ein, oder nicht.

Welcher Glaubensrichtung gehören sie an," fragte Jenny.

„Meine Eltern haben mich katholisch erzogen," antwortete Sarah.

„Hat ihre religiöse Erziehung einen Einfluss auf ihr Verhalten und Denken."

„Am Anfang ja, als ich jünger war, und ab und zu, wenn ich mir nicht sicher war, ob das, was ich tue richtig war."

„War... fragte Jenny, heute ist es anders."

„Ja, ich habe meinen Glauben wohl verloren. Er bedeutet mir nichts," sagte Sarah leise.

„Sie haben heute meine Worte in der Kirche gehört und die Lesung aus der Bibel."

„Ja, antwortete Sarah, jedes Wort."

„Haben sie etwas erkannt oder gefühlt," fragte Jenny und blieb stehen.

Sarah sagte einen Augenblick nichts. Sie spürte Tränen in ihre Augen aufsteigen.

„Ich habe mich zum ersten mal geborgen gefühlt. Nicht, wie bei Mutter oder Vater in der Familie zu hause. Sondern anders, in meinem Innern, in mir selbst."

„Sehen sie, Kleines, das ist der wahre Glaube."

„Er ist kein leeres Geplapper und kein dahinsagen von Beschwörungen. Er ist die lebendige Liebe Gottes. Sie ist in ihnen. Sarah, heute haben sie wahrscheinlich zum ersten mal erfahren, was ihr Glaube für sie bedeutet. Er ist ihre Hoffnung und ihre Kraft, ein Teil von ihnen selbst.

Sie dürfen zu dieser Liebe stehen, weil sie von Gottes Liebe getragen wird. Denken sie an ihr eigenes Kind. Wir haben darüber gesprochen. Ein Kind wird zu dem, was es ist, durch die Liebe seiner Eltern. Es wird durch sie getragen. So ist es auch mit Gott und ihnen, Sarah. Sie werden durch seine Liebe getragen. Und er wird sie niemals fallen lassen. Es gibt keine Norm, kein Gesetz, keine Macht, die das verhindern kann. Gott versteckt sich nicht hinter Dogmen, im Gegenteil, er hat durch Jesus versucht die Menschen davon zu befreien.

Und sollte es doch einen Menschen geben, der nach einer Norm verlangt, dann gib ihm deine Liebe. Es spielt für Gott keine Rolle, ob du Mann oder Frau bist, ob du ein Frau liebst oder einen Mann. Gott sieht in dein Herz, Kleines, er sieht deine Liebe, danach beurteilt er dich. Er sieht dein wahres Ich."

Sarah lief eine Träne über die Wange.

„Stehe zu dem, was du fest glaubst und was du fühlst und schenke denen deine Liebe, die dir besonders nahe stehen und alles wird sich fügen.

So, und nun gehen wir zum Feuerwehrfest Punsch trinken, da freue ich mich schon den ganzen Morgen drauf."

Sie lachten.

*

Sarah schloss die Tür auf.

„Mutter bist du da," rief sie.

„Ja, mein Schatz."

Sarahs Mutter kam aus der Küche.

„Na, ihr beiden Hübschen war es schön am Strand."

„Ja," sagte Elaine.

„Ich muss in die Stadt, Essen ist im Kühlschrank. Macht es euch warm, wenn ihr Hunger habt."

„O.k.," sagte Sarah.

„Bis nachher." Sarahs Mutter ging.

Sarah und Elaine gingen aufs Zimmer.

„Ich muss jetzt erst mal duschen," meinte Sarah, warf ihre Strandtasche in die Ecke und begann sich auszuziehen.

Elaine schaute sie an.

„Komm mit, wir sind allein", sagte Sarah.

Sie zogen sich schnell aus, huschten über den Flur und verschwanden im Bad.

Sarah stellte die Temperatur des Wassers ein.

Sie stellten sich unter die Dusche und ließen das Wasser über ihre Körper laufen.

„Du hast ganz schön Farbe bekommen," sagte Elaine.

„Du aber auch," meinte Sarah.

„Ja, ich sehe aus wie eine Tomate," lachte Elaine.

„Ich bin halt blond und hab´ zu wenig Pigmente."

„Ja, du bist zwar blond, aber mit ein wenig Geduld, bekommst du auch eine tolle Farbe," sagte Sarah.

„Schau mal die weißen Streifen von meinem Bikini. Und hier ist alles rot," meinte Elaine in weinerlichem Ton.

„Na und, das geht weg," sagte Sarah kurz.

„Bei dir ist der Unterschied nicht so deutlich, wie bei mir," meinte Elaine und fühlte mit ihrer Hand über Sarahs Brustansatz. Die helleren Streifen sehen bei dir sexy aus.

„Quatsch, meinte Sarah. Wasch mir bitte den Rücken, bat sie und gab Elaine das Duschgel. Und wasch mir besonders gut den Hintern."

Sarah drehte die Dusche ab, nahm einen Waschlappen, rieb ihn mit Duschgel ein und begann sich heftig über ihren Bauch und zwischen den Schenkeln zu waschen.

Elaine seifte nachdenklich Sarahs Rücken ein.

„Er hat dir auf den Po und den Bauch gespritzt und nicht in dich hinein," sagte Elaine plötzlich und schaute Sarah von der Seite an.

Sarah sagte nichts und wusch sich weiter.

„War es falsch," fragte Elaine mit einem reumütigem Ton in ihrer Stimme.

„Ja, sagte Sarah. Wir haben ihn benutzt und uns auch."

„Aber es hat ihm auch Spaß gemacht," sagte Elaine.

„Ja ihm, mir nicht," sagte Sarah.

„Aber du hast nicht gerade den Eindruck gemacht, als ob es dir keinen Spaß gemacht hätte, oder täusche ich mich."

Sarah hörte auf sich zu waschen.

„Mein Körper hat schon darauf reagiert, aber ich war nicht ganz dabei," versuchte Sarah zu erklären.

„Als er in dir war, war das schön für dich," fragte Elaine.

„Ja und nein, sagte Sarah. Im ersten Moment tat es etwas weh, es war neu für mich, aber dann ging es schon und es war ein seltsames Gefühl seinen Penis in mir zu spüren. Ich hatte erst etwas Angst davor, auch weil ich nicht wusste, wie es sein würde. Aber, als er dann in mich drang und ihn hin und her bewegte, da war es schon ein schönes Gefühl. Es ist anders, als..."

...wenn ich mit meinem Finger in dich eindringe," ergänzte Elaine.

„Ja, aber das ist es nicht allein," Elaine.

„Es gibt einen wichtigen Unterschied, erklärte Sarah. Es ist nicht nur körperlich schön, wenn ich mit dir schlafe, dann will ich es ja auch so, aber dann bin ich nicht nur mit meinem Körper anwesend, sondern auch mit meinem Herzen. Ich will es dann, weil ich dich liebe, Elaine. Das ist der Unterschied. Ich weiß, du benutzt mich nicht, und ich benutze dich nicht. Auch wenn der Sex uns beiden dabei gefällt, so ist er doch etwas anderes, als das, was wir heute gemacht haben. Wir hatten alle unseren Freude am Sex, aber nicht beim Sex, verstehst du was ich meine. Ich war nicht wirklich glücklich dabei."

Elaine drehte Sarah um und schaute sie an.

„Das war die schönste Liebeserklärung, die ich je gehört habe."

Sarah lächelte, verzog dann aber ihr Gesicht und schaute böse.

„Hast du etwa von einem anderen Mädchen schon mal so eine bekommen," fragte sie kratzbürstig.

Elaine lachte.

„Nein, aber von einem Jungen," antwortete Elaine und grinste.

Sie lachten beide laut und gaben sich dann einen Kuss.

„Und mit diesem Jungen hast du dann geschlafen, sagte Sarah plötzlich und schaute Elaine in die Augen. Du hast es schon mal getan, stimmt´ s."

„Ja," sagte Elaine nach einer Weile und erwartete Sarahs Vorhaltungen.

„Ich will nicht von dir wissen, ob es schon während unseres Zusammenseins war, sagte Sarah verständnisvoll. Ich will nur eines wissen. Hast du das heute am Strand meinetwegen eingefädelt, oder nicht."

Elaine verzog ein wenig das Gesicht, als hätte man ein kleines Kind beim Naschen erwischt.

„Ja, sagte sie kurz. Ich wusste, dass du noch nie mit einem Jungen geschlafen oder besser gesagt, noch nie Sex mit einem hattest, sagte Elaine und sah Sarah an. Ich habe es damals, als es mit uns im Sommercamp begann, mit einem Jungen gemacht. Ich war mir meiner Gefühle noch nicht im Klaren und wollte quasi auf Nummer sicher gehen. Es hat mir nichts gegeben. Es war für mich, wie für dich heute, nur eine weitere Erfahrung und sonst nichts.

Ich habe mir gedacht, es würde nicht schaden, wenn du ähnliches erfahren würdest. Es war dumm von mir so etwas mit dir zu tun, dich in eine solche Situation zu bringen. Ich würde es verstehen, wenn du jetzt sauer wärst und..."

Sarah hielt ihre Hand vor Elaines Mund.

„Sag nichts mehr. Du wolltest dir meiner Gefühle für dich sicher sein, und prüfen, ob du mich an einen Mann verlieren könntest, fragte Sarah erstaunt. Du kleines Dummerchen."

„Er war hinterher ziemlich scharf darauf dich wiederzusehen," meinte Elaine.

„Und du hast gedacht, die Sache im Bootshaus könnte vielleicht zum Ende unserer Beziehung führen, sagte Sarah. Der Schuss sozusagen nach hinten los gehen. Im Grunde müsste ich dir böse sein, aber wenn ich es richtig betrachte, dann war dein Handeln ja eigentlich auch eine Liebesbezeugung für mich. Welche Frau, läst schon gerne einen Mann an das beste Stück der Freundin, obwohl, wenn ich an ihn denke..." sagte Sarah, zog die Augenbrauen hoch und schaute Elaine an.

Elaine gab Sarah einen leichten Stoß mit der Hand.

„Versprich mir, das wir uns niemals trennen," sagte Elaine.

„Ich verspreche es. Ich liebe dich, sagte Sarah, und ich will dich ganz für mich."

„Ich liebe dich auch, sagte Elaine, und ich will dich auch ganz für mich."

Sie nahmen sich zärtlich in ihre Arme und drückten ihre nassen Körper an sich.

Lass uns schnell zu Ende duschen, sagte Elaine, ich habe mir einen süßen Slip gekauft, mit Bärchen darauf, den will ich dir unbedingt zeigen.

*

Die Feuerwehrfahrzeuge standen auf dem Vorplatz. Kinder durften in die Führerhäuser klettern und die Helme aufsetzen.

In der Halle hatte man auf großen Tischen ein schönes Kuchenbüfett aufgestellt. Es wurden Bastelarbeiten der hiesigen Schule und des Kindergartens zum Verkauf für den guten Zweck angeboten. Einige Bedienten sich bereits an den Köstlichkeiten und saßen an den bereitgestellten Partytischen.

Die Schulkapelle nahm Aufstellung. Sie begann einen Marsch zu spielen.

*

Aus dem Club drang die Musik in schnellen Rhythmen auf die Straße. Ein lange Schlange hatte sich gebildet und alle drängten auf die Tür zu. Der Türsteher machte Stempel auf die Handoberseite und verteilte die Verzehrmarken. Einige der wartenden Jugendlichen wies er zurück. Elaine und Sarah sahen sich an. Sie hatten versucht sich etwas älter zu machen und gaben sich entsprechend.

„Wir haben Glück, es ist Bill, der neue Freund meiner Schwester, sagte Elaine.

Hey, Bill," sagte Elaine und strahlte ihn an, als sie an der Reihe waren.

Er schaute sie kurz an, machte dann aber einen Stempel auf die Hand.

„Keinen Ärger," sagte er nur kurz und machte mit seiner Arbeit weiter. Elaine und Sarah nahmen sich unter den Arm und gingen hinein. Elaine jauchzte vor Freude.

„Lass uns kurz zu den Toiletten gehen," meinte Elaine.

Sie gingen in die Toilette. Sie waren allein und zogen schnell ihre hochgeschlossenen Blusen aus. Darunter trug jede ein hautenges, gewagtes Top.

„Du siehst scharf aus, sagte Sarah. Deine kleinen, süßen Tüten, stehen dir echt gut. Damit kannst du jemanden aufspießen."

„Danke, sagte Elaine, dass habe ich auch vor."

„Sarah hob ihren Zeigefinger. Keine anderen Frauen," sagte sie und lächelte.

„Elaine ging auf sie zu, küsste sie und legte flüchtig eine Hand dabei auf Sarahs Brust. Keine Angst, mein Liebes," sagte Elaine.

Sie stopften die Blusen in ihre Handtaschen und gingen zurück.

„Da hinten ist noch ein Tisch frei," rief Elaine in Sarahs Ohr.

Sie drückten sich durch die Menge. Auf der Tanzfläche zuckten die Körper mit dem schnellen Beat der Musik. Der D.J. hatte alle im Griff. Sie setzten sich an den Tisch. Sie bestellten sich jeder einen Longdrink bei der Bedienung, die gekonnt mit ausgestrecktem Arm, die Getränke hoch über den Köpfen der Leute auf einem Tablett jonglierte.

„Echt voll hier heute, sagte Sarah. Komm lass uns tanzen, deswegen sind wir doch hier."

Sie gingen auf die Tanzfläche und mischten sich unter die zuckenden Körper. Der Beat hämmerte. Sie schlossen ab und zu die Augen und bewegten sich wie in Ekstase. Elaine kam näher zu Sarah und tanzend flirtete sie mit ihr. Sie tanzten lange nach der ausdauernden Musik, die in fast gleichen Rhythmen, wie ein Zauber auf alle wirkte und sie in Trance fallen ließ. Sie waren nass geschwitzt, und ihre nackten Körperstellen schillerten im bunten Licht der flackernden und blitzenden Spots. Es durchdrang alles eine Atmosphäre, wie bei einem indianischen Stammesritual. Es war wild, es war heiß, es war laut und bunt. Und der Rhythmus der Musik war wie von lauten Trommeln getrieben. Es hatte etwas urwüchsiges, animalisches, elementares. Es war, als hätte alles an Kontur verloren, sich in eine bunte Masse verwandelt. Nichts war so, wie es schien.

Es sah aus, als hörte niemand diese unwiderstehliche Musik und doch verfielen alle in eine einzige, wiederkehrende Bewegung. Und als der D. J. die Musik abklingen ließ und eine kleine Pause ankündigte, da tanzten viele wie in Trance noch einige Sekunden weiter.

Sarah strich sich ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht.

„Wahnsinn, rief ihr Elaine zu, dass war geil." Sie gingen zurück zu ihrem Tisch. Sie tranken einen Schluck.

„Da ist Sabrina, Elaine zeigte auf die andere Seite. Die kennst du auch, sie ist eine Freundin meiner Schwester. Eine süße Maus."

Sarah stieß Elaine an den Arm und schaute sie böse an.

„Ich will ja nicht gleich mit ihr ins Bett gehen," sagte Elaine lächelnd.

„Was heißt hier, nicht gleich," meinte Sarah.

„Na, sie ist halt süß, meinte Elaine beschwichtigend, aber nicht meine Wellenlänge. Im übrigen hat sie überhaupt keine Titten, sie ist platt wie ein Brett und ich stehe mehr auf den weiblichen Typ. Sie lächelte Sarah an. Aber sie hat was für mich," meinte Elaine und schaute Sarah verlangend in die Augen.

„Was ist es," fragte Sarah.

„Das zeig ich dir heute Abend, wenn wir bei mir sind," erwiderte Elaine geheimnisvoll.

*

Jenny und Sarah bedienten sich am Büfett und setzten sich an einen Tisch.

„Den Kuchen haben die Frauen vom Kindergarten gemacht, Erzieher und Eltern der Kinder. Schmeckt lecker nicht wahr, sagte Jenny. Wir schauen gleich mal auf dem Basar, was die Kinder so gebastelt haben. Vielleicht ist ja was für Tim dabei," meinte sie.

„Das ist eine gute Idee," sagte Sarah.

Nachdem sie ausgiebig gegessen hatten, nahmen sie sich einen Punsch und gingen über den Basar, der sich teils in der Halle und teils auf dem Gelände befand.

Da waren kleine, bestickte Decken, Topflappen, aus Kastanien gebastelte Figuren und bunte Steine. Auf einem Tisch stand aus Holz gebaut ein großer Abschleppwagen, den man mit einem Seil hinter sich herziehen konnte. Sarah begutachtete ihn.

„Den habe ich gebaut, sagte Greg," der plötzlich hinter Sarah stand. Er lächelte.

„Sie sind ein talentierter Künstler, sagte Sarah, sie können Orgel spielen, Autos reparieren und viele andere schöne Dinge mit ihren Händen machen."

„Dann habe ich ihnen noch nicht gesagt, dass ich früher mal geboxt habe," sagte er trocken und grinste dabei. Sarah musste schallend lachen.

„Ich werde ihn für meinen Sohn kaufen."

„Ihr Auto wird morgen fertig sein, kommen sie gegen Mittag in die Werkstatt."

„Vielen Dank, sagte Sarah, ich hole ihn dann ab."

Sie bezahlte und stöberte weiter in den vielen Sachen.

Nach einer Weile trafen sich Jenny und Sarah wieder auf dem Vorplatz.

„Ein Auto für Tim, fragte Jenny, und was ist das."

„Es ist nicht besonders Wertvoll," sagte Sarah.

„Das Herz sieht aber schön aus, und das Kettchen auch," meinte Jenny.

„Es ist wohl versilbert meinte Sarah und man kann das Herz öffnen."

„Dann haben sie ja doch etwas schönes zur Erinnerung gefunden, Sarah."

„Ja, es war eine gute Idee hierher zu kommen."

„Sie entschuldigen mich," sagte Sarah plötzlich.

Sie ging zum Ausschank, ließ sich zwei Tassen mit Punsch geben und ging in Richtung Richard, der mit einem Feuerwehrmann sprach. Er sah sie auf sich zukommen.

„Den bin ich ihnen noch schuldig," sagte Sarah und reichte ihm den Punsch.

„Das ist aber nicht notwendig," meinte Richard lächelnd.

„Wettschulden sind Ehrenschulden," entgegnete Sarah.

„Aber wir haben doch gar nicht gewettet," sagte er erstaunt.

„Na, aber so was ähnliches," erwiderte Sarah.

Er lachte.

„Na dann, zum Wohl, sagte Richard und prostete ihr zu. Sie werden nach Buffalo fahren, wenn der Wagen fertig ist," fragte er.

„Ich weiß noch nicht genau," antwortete sie.

„Aber ihre Familie wartet doch in Buffalo, sagten sie mir."

„Ja, ein Teil von ihr. Der andere lebt in Portland."

„Ihr Freundin," überlegte Richard.

„Genau," sagte Sarah und lächelte ihn an.

Er kombinierte.

„Oh, so ist das," sagte er und lächelte verlegen.

„Dann müssen sie aber immer einen weiten Weg zurücklegen, wenn sie beide sehen wollen," meinte er.

„Ja, eine weiter Weg, das wird sich ändern," antwortete Sarah mit leiser Stimme.

*

Die Musik begann wieder zu Hämmern. Elaine zog Sarah wieder auf die Tanzfläche. Nach einer Weile gesellte sich Sabrina hinzu.

„Hallo ihr Süßen, schrie sie. Heute Abend geht die Post ab."

Sie lachte dabei.

Sie tanzten sich wieder in einen Rausch. Sarah öffnete ihre Augen und sah wie Elaine mit Sabrina durch die Menge in Richtung Toiletten verschwand.

„Na warte, du kleines Luder," dachte Sarah.

Nach einer Weile kamen sie wieder. Sie sah wie Elaine ihre Tasche am Tisch abstellte und unter den Sitz schob. Sabrina ging wieder zu ihren Freundinnen an den gegenüberliegenden Tisch.

Elaine kam zurück zur Tanzfläche und tanzte wieder mit Sarah. Sie lächelte geheimnisvoll. Sarah würdigte sie keines Blickes.

Der Abend im Club verlief wie gewohnt, laut und bunt.

„Lass uns gehen, es ist schon spät," meinte Elaine schließlich.

Sie nahmen ihre Taschen, zahlten ihre Getränke und verließen den Club.

„Es ist schon nach elf Uhr, sagte Elaine, komm wir gehen zu mir. Vater und Mutter sind auf der Party und Schwesterherz liegt bestimmt schon in den Armen von Bill."

„Ich habe keine Lust," sagte Sarah.

„Was ist denn mit dir auf einmal los," fragte Elaine säuerlich.

„Ich müsste eigentlich auf dich sauer sein," erklärte Sarah.

„Was hab´ ich denn jetzt schon wieder gemacht, fragte Elaine. Da kenne sich einer mit den Frauen aus," fügte sie kopfschüttelnd hinzu.

Sarah war nicht nach Lachen zu Mute.

Sie verschränkte ihre Arme und ging ein paar Schritte hinter Elaine her.

„Nun komm schon," sagte Elaine genervt.

„Hat es dir wenigstens Spaß gemacht," fragte Sarah.

„Ja, sagte Elaine, der Abend war toll."

Sarah hielt an, stampfte mit einem Fuß auf den Boden.

„Du gibst es also zu," sagte sie und presste die Worte zwischen ihren Zähnen hervor. Küsst sie gut," fragte sie mit verächtlichem Unterton oder habt ihre euch nur befummelt."

„Wer," fragte Elaine entgeistert.

„Na, die kleine Schlampe und du, rief Sarah leise. Wie heißt sie noch gleich, die ohne Titten."

„Sabrina," sagte Elaine mit fragendem Unterton und fing an zu lachen.

„Da lachst du noch drüber," sagte Sarah und zog ein Gesicht, als wollte sie gleich losweinen.

Elaine hielt an und ging auf Sarah zu.

„Du kannst ja richtig eifersüchtig werden, sagte Elaine leise. Mein kleines Bärchen ist eifersüchtig."

„Ach, hör auf mich noch zu verspotten," rief Sarah.

„Ja," sagte Elaine und schloss sie in ihre Armen.

„Was heißt hier, ja," fragte Sarah sauer.

„Wir haben es ganz heftig auf der Toilette getrieben, und als ich einen Orgasmus gekriegt habe, da wackelte das Waschbecken. Du hättest uns eigentlich hören müssen."

Elaine ließ Sarah los und lief ein paar Schritte voraus.

„Du kleines Miststück," rief Sarah und rannte Elaine hinterher.

Sie erreichten Elaines Elternhaus. Sie lief in den stockdunklen Garten und versteckte sich hinter einer Hecke. Sarah stürmte hinterher.

„Wo steckst du kleines Luder, ich finde dich," flüsterte Sarah.

Elaine kam hinter der Hecke hervor und fasst Sarah an den Hintern. Sarah stürzte sich auf Elaine und beide fielen auf den Rasen.

„Sei leise, flüsterte Elaine. Wir haben empfindliche Nachbarn. Die Schießen um diese Zeit auf alles, was größer ist als eine Schnecke."

Sie kicherten beide.

„Ich liebe nur dich, Sarah," flüsterte Elaine.

Sarah lag auf Elaine und küsste sie.

„Lass uns nach oben gehen," sagte Elaine.

Das Haus war dunkel. Sie gingen ohne Licht einzuschalten nach oben in Elaines Zimmer.

Sie legten ihre Taschen beiseite und zogen die Vorhänge zu.

Elaine machte die Schreibtischlampe an.

Sarah kam auf sie zu, legte ihre Arme um Elaines Schultern, und küsste sie kurz aber heftig auf den Mund.

„Bring mich nie in die Situation, dass ich um dich kämpfen muss," sagte Sarah mit fester Stimme.

Elaine nahm sie fest in ihre Arme und küsst sie lange.

„Willst du was trinken, sagte Elaine. Ich habe uns etwas leckeres besorgt."

Sie kramte unter dem Bett und brachte eine kleine Flasche Sekt zum Vorschein.

Sie holte zwei Gläser aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch.

„Für nachher," sagte sie mit bedeutungsvoller Mine.

Sie schaute auf die Uhr.

„Wir haben noch etwas Zeit," sagte sie.

Noch ein paar Minuten und mein kleiner Engel hat Geburtstag.

Sarah lachte. „Du hast an meinen Geburtstag gedacht."

„Wie könnte ich den Tag vergessen an dem mein Glück geboren wurde, sagte

Elaine. Setz dich aufs Bett."

Sarah setzte sich.

Elaine machte den Kassettenrekorder an.

„Musik, zu der man kuscheln kann," sagte sie.

Elaine bewegte sich langsam zur Musik und begann sich auszuziehen.

Sarah schaute gebannt zu.

Langsam schob sie die Trägerchen ihres Tops zu Seite.

Sie glitt mit ihren Händen über ihre kleinen Brüste hinunter zwischen ihre Beine und wieder zurück.

Sarahs Herz begann schneller zu schlagen.

Elaine ließ ihr schwarzes Top nach unten gleiten.

Sie hatte sich auf der Toilette einen schwarzen BH angezogen. Die Halbschalen der Körbchen unterstützten ihre kleinen Brüste perfekt und am oberen Rand konnte Sarah ihre festen Nippel erkennen.

„Das beste kommt noch," flüsterte Elaine und lächelte schlüpfrig.

Sie öffnete langsam den Reißverschluss ihrer Hose, danach den Knopf und ließ sie dann langsam nach unten gleiten.

Sarah blieb die Luft weg.

Sie trug einen schwarzen, durchscheinenden Slip und hatte sich beinlange, seidendünne Strümpfe angezogen an deren obere Bänder kleine, rote Blumen aufgestickt waren. Der Slip hatte an der Vorderseite einen Schlitz durch den es hell schimmerte.

„Gefall ich dir," fragte Elaine.

Du bist wunderschön, hauchte Sarah. Ich kann mich gar nicht satt sehen."

„Das ist noch nicht alles, meinte sie, aber alles zu seinen Zeit."

Sie kam auf Sarah zu, die immer noch auf dem Bett saß.

Sie stellte sich vor sie hin, und Sarah begutachtete ihren Körper. Sie küsste Elaine zärtlich auf den Bauch und schaute zu ihre hoch.

„Es tut mir leid, dass ich mich vorhin wie eine blöde Ziege benommen habe," sagte Sarah.

„Vergeben und vergessen," sagte Elaine liebevoll.

Sie zog Sarah zu sich hoch und begann sie auszuziehen.

Sie küssten sich zärtlich dabei.

Elaine öffnete Sarahs Hose und glitt von oben mit ihrer Hand hinein.

Sarah begann heftig zu atmen und machte sich daran, hastig ihre Kleidung aus-zuziehen.

Sie legten sich langsam aufs Bett und küssten sich dabei.

„Ich will dich," sagte Elaine. „Ich will dich auch," hauchte Sarah.

Sarah fasste Elaine an die Brust.

„Zieh alles aus, sagte sie, ich will dich ganz nackt spüren".

Elaine legte bis auf die langen Seidenstrümpfe alle Sachen ab und kam zurück auf das Bett.

Sie küsste Sarahs Körper.

Sie begann auf dem Mund und tastete sich langsam vom Hals zu ihren Brüsten hinunter. Sie leckte über ihre Nippel.

Während sie das tat, legte sie eine Hand zwischen Sarahs Schenkeln auf ihre Vagina und ließ einen Finger mit der Spitze zwischen die Schamlippen hin und hergleiten.

Sarah begann schneller zu atmen.

„Du bist schon ganz feucht," sagte Elaine.

„Ja, keuchte Sarah, du hast mich total angemacht mit deinem Strip."

Elaine hörte einen kleinen Piepston ihrer Uhr aus der Handtasche.

„Ich habe noch was für dich," sagte sie und stand auf.

Sie kramte in einer Kiste, die sie unter dem Bett versteckt hatte und holte eine längliche, schmale Schachtel hervor.

„Ich hoffe er gefällt dir, sagte Elaine nervös. Entweder ist es die Krönung, oder ein totaler Reinfall," dacht sie.

Sarah schaute Elaine fragend an.

„Na mach´ sie schon auf," sagte sie ungeduldig.

Sarah öffnete die Schachtel. Ihre Augen wurden immer größer.

„Woher hast du den denn," fragte Sarah mit ungläubigem Gesicht,

„Von Sabrina, die ist schon alt genug, um sich das kaufen zu können. Ich hab´ ihr Geld gegeben und sie hat einen besorgt. Gefällt er dir," fragte sie vorsichtig.

Sarah nahm den lebensecht aussehenden Kunstpenis aus der Schachtel.

„Der sieht aus wie echt und fühlt sich auch so an."

„Der ist aus weichem Latex," erklärte Elaine

„Aber warum ist er so lang und sieht an beiden Enden gleich aus," fragte Sarah.

„Damit wir beide gleichzeitig was davon haben," flüsterte Elaine und begann an Sarahs Ohr zu knabbern.

„Du hast also nicht ganz uneigennützig gedacht, nicht wahr," sagte Sarah und lachte leise.

„Ich will deinen achtzehnten Geburtstag zusammen mit dir feiern," sagte sie und betonte dabei das Wort „zusammen".

„Du kleines Sexmonster," sagte Sarah.

Sie sanken zurück aufs Bett und küssten sich.

„Mach meine Muschel feucht, flüsterte Sarah plötzlich. Mit deiner Zunge," fügte sie hinzu.

Elaine rutschte zu Sarahs Scheide hinunter.

Sarah winkelte die Beine an, spreizte sie und zog sie fest zu sich hoch.

Ihre Spalte wölbte sich und öffnete sich dabei etwas.

Elaine schaute verzückt darauf.

„Du hast ein sinnliches, braun gebranntes Mäuschen, sagte sie, außen dunkel und innen rosarot."

Langsam begann sie zu verwöhnen.

Sie leckte mit ihrer Zunge tief von unten nach oben durch sie hindurch, als woll-te sie süßes, geschmolzenes Eis an einer Waffel auffangen.

Sarah stöhnte auf.

„Ja, weiter, hauchte sie, hör nicht auf."

Elaine nahm einen Finger und steckte ihn in ihr rosa schimmerndes Loch.

Sie führte ihn eine Weile hin und her und leckte dabei den Kitzler.

„Machs mir jetzt, mit deinem Schwanz," sagte Sarah.

Elaine tastete nach dem Penis.

Sie steckte ihn sich kurz in den Mund, um ihn anzufeuchten.

Langsam führte sie ihn in Sarahs Loch und hielt mit Daumen und Zeigefinger ihre Schamlippen auseinander.

Sarah zog ihren Bauch ein und streckte sich dem Penis entgegen.

„Tiefer," keuchte sie.

Elaine führte den Penis bis zur Hälfte in Sarahs Scheide und begann ihn langsam hin und herzuziehen.

Sarah stöhnte und schaute zwischen ihre Beine hindurch um zu sehen, was Elaine mit ihr machte.

„Ja, fester," sagte Sarah mit aufgerissenen Augen.

Ihr Augen leuchteten vor Verlangen.

Elaine merkte, wie heiß Sarah war und leckte mit der Zunge zusätzlich über ihren Kitzler.

Sarahs Unterleib zitterte vor Begierde.

„Was ist mit dir," fragte Sarah.

Elaine verstand erst nicht was Sarah meinte.

„Komm über mich und dring in mich ein," flüsterte Sarah außer Atem.

Elaine stand auf, kam mit ihrer Scheide über das andere Ende des Penis´ und führte ihn langsam ein. Sie stöhnte leise.

Sie schauten sich verlangend an, als sie sich gegenseitig liebten.

Sie drangen beide abwechselnd in den anderen ein.

Sarah kam allmählich zum Höhepunkt.

„Ja, nimm mich fester," flüsterte sie.

Elaine kam über sie, stützte sich mit ihren Armen vom Bett ab und stieß fester in sie hinein.

Sarah hing sich mit einem Arm um Elaines Nacken.

Ihr Körper war schweißnass und zitterte.

Sie stimulierte mit einem Finger der anderen Hand ihren Kitzler, indem sie ihn mit dem Zeigefingers fest rieb.

Sie stöhnte und keuchte, als es ihr kam.

„Komm hoch, rief sie außer Atem. Komm schon," rief Sarah nochmals.

Elaine zog den Penis aus ihrer Scheide und setze sich in die Hocke über Sarahs Gesicht.

Sarah steckte ihre Zunge in Elaines Loch, dass durch den Penis größer war, als sonst.

Elaine begann zu zittern.

„Komm mein Schatz, sagte Sarah, gib mir deinen Saft."

Elaine schaute irritiert zu Sarah hinunter. Ihr Worte machten sie an und sie wur-de ungeduldig.

Sie rieb ihren Kitzler zusätzlich mit einem Finger.

Sarah steckt einen Finger in Elaines After und machte mit dem Mund schmat-zenden Geräusche, während sie an Elaines Spalte leckte.

„Ich komme," sagte Elaine mit verzerrtem Gesicht.

Sie warf ihren Kopf in den Nacken. Ihr Körper spannte sich.

„Lass es laufen," sagte Sarah wie von Sinnen.

Elaine stöhnte und presste die Luft aus ihre Lungen.

In ihrem Interleib zog sich alles zusammen. Sie schaute nach unten auf Sarah.

Ihre Blicke trafen sich.

„Komm in meinen Mund, meine Süße," sagte Sarah schlüpfrig.

Elaine hatte ihren Höhepunkt.

Sarah steckte die Zunge tief in ihre Höhle, dabei spürte sie den salzig bitteren Geschmack der Scheidenflüssigkeit in ihrem Mund.

Elaine rang nach Luft, währen sie am ganzen Leib zitterte.

Sarah hatte ihren Mund über Elaines Scheide gelegt und lutsche in ihrem Loch. Sie war wie in Trance.

Elaine genoss diese Zärtlichkeiten einen Moment und erholte sich dabei.

Sie ließ sich neben Sarah fallen.

„Nach ein paar Minuten," stand Elaine auf und machte die kleine Flasche auf. Der Sekt sprudelte in die Gläser. Sie kam zum Bett zurück.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Schatz," sagte Elaine und küsste Sarah zärtlich auf den Mund.

Sie tranken.

„Das war eine schöne Überraschung," sagte Sarah sanft und lächelte Elaine an.

„Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so geil, wie vorhin. Du hast es mir ganz schön besorgt," meinte Sarah.

„Gefällt er dir," fragte Elaine.

„Ja, sagte Sarah, ein Schwanz ohne Mann dran."

Sie lachten laut.

Sie tranken aus, legten sich auf das Bett zurück und kuschelten sich aneinander.

Elaine legte ihren Kopf auf Sarahs Brust und streichelte mit ihren Fingern langsam über ihren Bauch, als wollte sie etwas ertasten.

Lange lagen sie so da.

„Wir müssen uns anziehen, deine Eltern kommen bestimmt gleich zurück. Dann muss ich weg sein."

„Schade, aber du hast recht," sagte Elaine.

Sie zogen sich an.

*

Sarah hatte sich von Richard verabschiedet.

Jenny kam über den Vorplatz.

„Wollen wir noch etwas spazieren gehen," fragte Jenny.

„Gerne," antwortete Sarah.

Sie gingen langsam auf der Hauptstraße in Richtung Laden zurück. Sie blieben vor den Geschäften stehen oder sprachen kurz mit einigen Anwohnern.

Sarah war in Gedanken versunken.

„Ich werde nachher Elaine anrufen," sagte Sarah schließlich während sie die Straße überquerten.

„Das ist eine gute Idee," meinte Jenny.

Sie schlenderten über den Gehweg zurück.

Es war schon Nachmittag geworden.

„Wir haben noch gar nichts richtiges gegessen, außer Kuchen und Punsch, sagte Jenny, als sie die Ladentür aufschloss. Ich werd uns eine Brühe machen und wir essen Brot dazu. Dass geht schnell."

„Ist gut," meinte Sarah.

Sarah ging auf ihre Zimmer und zog die warme Jacke aus.

Sie überlegte kurz.

„Anrufen, essen, Koffer packen und dann schlafen."

In dieser Reihenfolge wollte sie vorgehen.

Sie ging beschwingt die Treppe runter.

Jenny hantierte in der Küche und setzte Wasser auf.

Sarah schaute durch die Tür zu ihr herein und lächelte.

Jenny drehte sich zu ihr um und schmunzelte.

„Na los, nun ruf´ sie schon an," sage Jenny auffordernd, und machte mit ihren Händen eine Bewegung, als wollte sie Hühner über den Hof scheuchen.

Sarah ging zum Telefon.

Ihre Hand zitterte als sie zum Hörer griff.

Jenny kam in den Flur, schob ihr einen Stuhl zu und verschwand ohne ein Wort wieder in der Küche

Sie zog die Tür fest hinter sich zu.

Jenny nahm den Hörer von der Gabel, setzte sich auf den Stuhl und tippte Elai-nes Nummer auf der Tastatur des Hörers ein.

Es ertönte das Besetztzeichen.

Sarah legte auf.

In kurzen Abständen wiederholte sie die Prozedur.

„Na wenigstens ist sie zu hause," dachte sie.

Sie wurde nervös.

Sie versuchte es erneut.

Endlich ein Freizeichen.

„Geh schon ran," dachte sie.

„Elaine Smith," sagte eine Stimme.

„Ich bin´ s," sagte Sarah mit trockener Kehle, so dass man sie kaum verstand.

„Bist du es," fragte Elaine nach.

„Ja, ich bin´s, Sarah."

Sarahs Gesicht begann zu beben.

Eine Träne lief über ihre Wange.

„Wo bist du, Bärchen," fragte Elaine mit Sorge.

„Ich bin nicht zu hause," sagte Sarah nun mit Fassung.

„Wo bist du denn, geht es dir gut, brauchst du Hilfe."

„Ja, nein," sagte Sarah.

„Was denn nun," sagte Elaine mit angespannter Stimme.

„Mir geht es gut und ich brauche keine Hilfe, meinte Sarah mit dünner Stimme. Ich habe mich nach dir gesehnt Elaine, und ich habe eine Entscheidung getrof-fen."

Sarah zog ihre Nase hoch und sucht ein Taschentuch in ihrer Hose.

„Jetzt mal der Reihe nach, meinte Elaine besorgt. Wo bist du."

„Ich bin in einem kleinen Dorf namens Bearfoot. Ich habe unterwegs eine Panne mit dem Wagen gehabt. Ich bin ein paar Tage hier geblieben. Morgen ist das Auto fertig. Jenny hat sich so lange um mich gekümmert."

„Wer ist Jenny," fragte Elaine gespannt.

„Das erzähl ich dir später. Jedenfalls ist das Auto morgen fertig und..."

Sarah machte eine Pause.

„... und," fragte Elaine ungeduldig.

„Ich komme zu dir zurück," sagte Sarah mit fester Stimme. Ich liebe dich von ganzem Herzen Elaine, und ich will bei dir bleiben, vorausgesetzt du willst es auch."

Es war lange still.

Elaine war sprachlos und überglücklich zugleich

„Elaine, bist du noch dran," fragte Sarah vorsichtig.

„Sarah, mein Engel," hörte sie Elaine leise sagen.

„Ja, sag etwas, bitte," flüsterte Sarah.

„Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als dich bei mir zu haben und mit dir mein Leben zu teilen."

Sarah begann zu weinen.

„Ich habe dich lieb und werde dich immer lieb haben, mein kleines Bärchen," flüsterte Elaines Stimme.

Elaine liefen Tränen über ihre Wangen. Sie ließ sich aber nichts anmerken.

„Ich weiß nur noch nicht, wie ich es Tim und meinen Eltern beibringen soll," sagte Sarah.

„Darüber reden wir in Ruhe, wenn du hier bist, ich habe da eine Idee. Mach dir jetzt erst mal keine Gedanken. Ich liebe dich mein Schatz, und es wird alles gut, fügte sie hinzu. Setz dich morgen ins Auto und fahre in aller Ruhe zu mir.

Ruf mich von unterwegs an, wenn du Pause machst, damit ich weiß wo du bist. Vielleicht kann ich dir schon etwas sagen."

„Was meinst du," fragte Sarah.

„Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht. Ich wollte aber erst mal abwar-ten, bis du dich zu einer Entscheidung durchgerungen hast. Und das ist ja wohl der Fall. Also mache dir keine Gedanken und komm her, mein Liebling, und dann wirst du schon sehen."

„Ja," sagte Sarah. Ihr Blick hellte sich auf.

„Ich liebe dich, Sarah. Ich kann es nicht erwarten, dich vor mir stehen zu sehen."

„Ich liebe dich auch Elaine."

„Bis bald," sagte Sarah.

„Ja, bis bald," antwortete Elaine.

Sie legten auf.

Sarah saß noch eine Weile auf dem Stuhl im Flur und trocknete sich ihr tränennasses Gesicht.

Sie stand auf, nahm den Stuhl und öffnete die Tür zur Küche. Jenny füllte gerade die Brühe in eine Porzellanschüssel um. Sie schaute kurz zu Sarah hinüber, während die Brühe dampfend in die Schüssel lief.

Sarah stellte den Stuhl vor den Tisch. Sie schniefte leicht mit der Nase, ging auf das Spülbecken zu und wollte Jenny zur Hand gehen.

„Nein, nein, nein, mein Kleines, sie setzen sich jetzt erst mal an den Tisch und halten die Füße still. Kommen sie erst mal zu sich, Sarah."

Sie führte Sarah zum Tisch und drückte sie sanft auf den Stuhl. Sie schöpfte heiß Brühe in ihren Teller, brach einen kanten Brot auseinander und legte ihn dazu.

„Nun stärken sie sich erst mal, und wenn sie wollen erzählen sie mir, wie es war, oder auch nicht."

Jenny setzt sich an den Tisch, sprach ein kurzes Gebet und langte dann selber zu.

„Guten Appetit," sagte sie zu Sarah, pustete auf den dampfenden Löffel vor ihrem Mund und schaute erwartungsvoll zu Sarah herüber.

Sarah stocherte in der Suppe und schaute in Gedanken auf den Teller.

Nach einer Weile hob sie zu sprechen an.

„Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe, und dass ich mich dazu entschlossen ha-be, zu ihr zurück zu gehen, um bei ihr zu bleiben, für immer."

Sarah sah Jenny an.

Jennys Augen glänzten.

Jenny schaute auf ihren Teller und tauchte den Löffel hinein.

„Er rollt," sagt sie kurz.

„Wer," fragte Sarah.

„Der Stein."

„Welcher Stein."

Jenny sah auf.

„Der Mühlstein um ihr Herz. Sie haben ihn von es genommen und ihn zum Rollen gebracht. Und jetzt überrollt er alles, was sich ihnen in den Weg stellt. So ist es richtig, Kleines. Der Stein, den sie Jahre lang mit sich rumgeschleppt haben, der hat sie und ihre Liebe stark werden lassen. Wenn er rollt, können sie ihn nicht mehr aufhalten. Er wird alles, was er unter sich bekommt zermalmen und für sie nutzbar machen. So, wie er das Korn in Mehl, so wird er ihre Hoffnung und ihren Schmerz in Erfüllung und Freude verwandeln. Sie haben sich entschieden, jetzt halte durch und habe Geduld."

„Ja, sagte Sarah leise, durchhalten... durchhalten."

Sarah schaute in den Spiegel.

Sie zupfte sich die Haare noch einmal zurecht und lächelte sich im Spiegel Mut zu.

Sie schloss die Badezimmertür hinter sich und ging die Treppe hinunter durch den Flur. Im Vorbeigehen warf sie noch einen Blick in die alte Küche. Jenny spülte das Geschirr vom Mittagessen.

„Haben sie alles, Kleines," fragte Jenny und trocknete sich die nassen Hände an ihrer Schürze.

„Ich glaube ja."

„Was werden sie tun," fragte Jenny.

„Ich hoffe das Richtige," sagte Sarah, holte das Herz an der Kette unter ihrem Pullover hervor und öffnete es. Darin war ein Bild

Sie hatte es in Herzform zurechtgeschnitten und eingepasst.

Elaine, Sarah und Tim in der Mitte.

Jenny umarmte Sarah und gab ihre einen Kuss auf die Stirn.

„Passen sie gut auf sich auf, Kleines, und wenn sie mal in der Nähe sind, schau-en sie einfach vorbei."

„Ich werde sie nie vergessen, Jenny," sagte Sarah und begann zu weinen. „Schätzchen, sie können mich gar nicht vergessen," sagte Jenny.

Sarah schaute etwas verdutzt.

„Die Zeit ist Gottes Tagebuch, sagte Jenny. Ab und zu werden sie in ihren Erinnerungen darin blättern und sich Dinge und Menschen vor Augen holen, die sie gern hatten. Irgendwann schlagen sie eine Seite auf und lesen die Geschichte über Bearfoot. Und dann werde ich ihnen wieder begegnen. Eines Tages wird Gott die letzte Seite ihres Lebens schreiben. Dann wird er alles endgültig in sei-ne Liebe nehmen und ihr Leben läutern, in seiner Liebe werden wir uns wieder-finden, sagte Jenny. Sie sehen, Sarah, sie können mich gar nicht vergessen, weil Gott uns nicht vergisst."

Sarah lächelte.

„Fahren sie jetzt, Elaine wartet und ihr Kind."

Jenny öffnete die Ladentür. Sie traten auf den Gehweg.

Greg hielt mit Sarahs Wagen an der Straße.

„Da komme ich ja noch gerade recht," sagte er.

Er kam auf beide zugelaufen.

„Den Wagen wollte ich doch lieber persönlich vorbeibringen, dann sparen sie sich den Weg zur Werkstatt."

Sarah reichte ihm die Hand.

„Haben sie nochmals vielen Dank, Greg," sagte sie und gab ihm einen Kuss auf seine Stirn.

„Es war mir ein Vergnügen," entgegnete er und lächelte.

„Nehmen sie einen Scheck," fragte Sarah.

„Nein, so war das mit dem „rechtzeitig kommen" nicht gemeint. Sie schulden mir überhaupt nichts. Es war gar nicht die Wasserpumpe, sondern nur ein kleines Kabel lose."

„Trotzdem danke, Greg, meinte Sarah. Ich werde sie nicht vergessen, vielleicht kann ich mich später bei ihnen erkenntlich zeigen, wer weiß." Sie schüttelte sein Hand.

„Wo haben sie die Halskette mit dem schönen Anhänger her," fragte Greg und nahm das Herz in seine Hand, das an der Kette um Sarahs Hals hing.

„Die Kette mit dem Herz habe ich gestern auf dem Basar erstanden, sie ist schön nicht wahr."

„Ja, wunderschön. Dann haben sie doch noch eine Erinnerung für sich und ihren Sohn in Bearfoot gefunden," meinte Greg.

„Ja. Auf Wiedersehen Jenny".

Sarah gab Jenny die Hand und lächelte.

„Auf Wiedersehen Sarah."

Sarah setzte sich ins Auto. Sie startete den Motor und fuhr die Hauptstraße zurück in Richtung Highway.

Die Silhouette des Autos verschwand langsam am Horizont.

Jenny hob kurz die Hand und winkte.

„Sie ist nicht die Stärkste, aber mit Elaines Hilfe, wird sie es schaffen," meinte Jenny leise.

Greg sah sie fragend an.

„Ich habe die Halskette dem Kindergarten zum Verkauf überlassen, sie lag sowieso die ganzen Jahre im Schrank. Es ist doch für einen guten Zweck," meinte Jenny. Es klang wie eine Entschuldigung.

Greg schwieg.

Einen Momente standen sie so da.

„Du warst schnell mit der Reparatur, so schnell warst du in deinen besten Zeiten nicht," meinte Jenny schließlich mit ironischem Unterton.

„Das sind meine besten Zeiten, erwiderte Greg und lächelte. Es ist schon verrückt, wie das Leben manchmal spielt. Beim Ausbau der alten Wasserpumpe habe ich festgestellt, dass der Kontakt des Temperaturfühlers gar nicht richtig aufgesteckt war. So konnte die Pumpe das heiße Wasser nicht vom Motor zum Kühler und zurück transportieren, dass ist sehr wichtig, weist du. So kann der Motor nicht überhitzen. Ich habe den Kontakt einfach wieder aufgesteckt..."

„Halt jetzt keine Vorträge, sagte Jenny. Und lass dir eines gesagt sein meine Liebe, Gott „spielt" nicht mit dem Leben.

Sie schauten noch einmal die Straße hinunter.

„Ja, du hast wie immer recht, Liebes."

„Es ist kalt, sagte Jenny schließlich, lass uns reingehen, ich habe frischen Kaffee gemacht."

„Den kann ich jetzt gebrauchen, sagte Jacqueline und nahm Jenny an die Hand.

Sie gingen in den Laden.



Die Liebe auf dem Prüfstand -    1   2   3   4   5   6