Christopher und Laura standen an einer Bierbude auf
dem Frühlingsfest, brachten ihr allerletztes Geld durch und berieten über
die verfahrene Situation. Sie waren ziemlich verzweifelt.
Christopher stand kurz davor, im Zuge einer Rationalisierungsmaßnahme
seinen Job zu verlieren, Laura hatte kurz vorher ihr Kapital, das sie nach
dem frühen Tod ihrer Eltern geerbt hatte, bei einer blödsinnigen
Börsenspekulation, von der Christopher sie einfach nicht hatte abbringen
können, fast komplett in den Sand gesetzt.
Sie war einundzwanzig, ging zur Uni, und das bisschen Geld, das sie vom
BAföG-Amt bekam, reichte mit seiner baldigen Stütze nicht mal ganz zum
Leben, geschweige denn für die Abbezahlung ihrer neuen Eigentumswohnung
nebst dazu gekaufter Einrichtung.
Noch vor wenigen Monaten hatte alles so rosig ausgesehen, jetzt wussten
sie vor Schulden nicht mehr ein und aus. Sie hatten ihre Zukunft geplant
und alles durchdacht, aber dann war alles ganz anders gekommen.
Vor einigen Wochen hatten sie noch überlegt, wann sie denn ein Kind haben
wollten, jetzt berieten sie wirklich darüber, ob man nicht einen perfekten
Bankraub organisieren könnte. Sie meinten das zwar nicht so ganz ernst,
aber die Frage, woher sie genug Kohle bekommen sollten, brannte ihnen
unter den Nägeln.
Sie tranken ihr Bier aus und schwiegen einen Moment. „Es ist alles meine
Schuld“, jammerte Laura, blickte ins Leere und begann leise zu weinen.
Christopher hasste es, wenn Laura weinte. Irgendetwas musste geschehen.
„Jetzt warte doch erst einmal ab, was sich heute ergibt“, versuchte er sie
zu trösten. Denn sie befanden sich nicht aus Zufall auf dem Frühlingsfest.
Es war an dem Tag gewesen, an dem Christopher kurz vor Feierabend zum
Personalchef bestellt worden war. Laura war auch da, hatte ihn von der
Arbeit abholen wollen und kam deshalb mit bis vor die Tür der
Personalabteilung. Es hatten sich schon seit längerem die Schwierigkeiten
der Firma angedeutet, daher wussten beide ganz genau, was dieser Termin
bedeutete.
Als Christopher das Büro betrat, stutzte er kurz, da auch der Firmenchef
anwesend war, doch dieser nickte ihm nur zu und sagte: „Kommen Sie nur
herein, Herr Steffen.“
Der Personalchef erläuterte die Situation und schloss am Ende mit den
Worten: „Daher geht es nicht anders, das tut uns sehr leid. Sie müssen
damit rechnen, in den nächsten Tagen die Kündigung zu erhalten.“
Christopher hatte nur stumm genickt und mit gesenktem Kopf das Büro
verlassen. Laura hatte ihn erwartet, und sie hatten sich wortlos umarmt.
Auch der „Oberboss“ war aus dem Büro gekommen und hatte die beiden einen
Moment betrachtet. Dann hatte er Christopher noch einmal angesprochen:
„Herr Steffen, es fällt uns nicht leicht, aber Ihren Job wird es nun mal
bald nicht mehr geben. Aber mir ist gerade eine Idee gekommen, die Ihnen
vielleicht helfen könnte. Das würde ich gern in lockerer Atmosphäre mit
Ihnen beiden besprechen. Würden Sie mir den Gefallen tun, morgen Abend
beim Bierzelt auf dem Frühlingsfest zu erscheinen?“
Natürlich wollte Christopher nach diesem Strohhalm greifen, und so waren
er und Laura nun hier, auch wenn sich beide nicht vorstellen konnten,
worauf das hinauslaufen sollte.
Plötzlich stellte jemand zwei frische Biere vor sie auf den Stehtisch.
Christopher blickte auf und sah seinen Boss, etwa Mitte fünfzig, mit schon
etwas mehr als nur ein paar grauen Strähnen im Haar. Er lächelte
freundlich.
Neben ihm stand seine Frau, die wohl ein paar Jahre jünger sein mochte,
aber die vierzig hatte sie sicherlich auch schon überschritten.
„Nennen Sie mich Roman, dies ist meine Frau Diana. Die Sache ist, dass ich
Ihnen einen anderen Job in meiner Firma verschaffen könnte, der auch
deutlich besser bezahlt wäre als der alte“, kam er ohne Umschweife auf den
Punkt.
„Und wo ist der Haken an der Sache?“, fragte Christopher und nippte an dem
neuen Bier.
„Sie sind beide außergewöhnlich attraktiv“, schaltete sich Diana ein, „und
wir würden uns wünschen, dass Sie uns zu einer Party begleiten. Sie würden
einen Job bekommen, für den nur sehr vertrauenswürdige Personen in Frage
kommen, daher würden wir Sie gern zuerst näher kennen lernen.“
Christopher runzelte die Stirn. Da stimmte doch etwas nicht. „Was soll
denn das für eine Party sein?“, fragte er misstrauisch, „Sie wollen doch
nicht einfach ein Gläschen mit uns trinken! Und was sollte Laura dann
dort? Sie soll doch gar keinen Job in Ihrer Firma bekommen. Und wie war
das mit dem attraktiv? Sie wollen mir doch wohl keinen Job dafür anbieten,
dass wir mit Ihnen ins Bett gehen, oder?“
Spontan kam Christopher der Hollywood-Schinken „Ein unmoralisches Angebot“
in den Sinn.
„Nun, so einfach ist es tatsächlich nicht. Es geht nicht einfach nur um
Sex. Es geht um eine facettenreiche Veranstaltung, an der Sie vielleicht
auch Ihren Spaß haben könnten.“
„Wir erläutern Ihnen auch gern die Gründe für unser Angebot“, führte der
Mann weiter aus. „Wenn Sie überhaupt bereit sind, uns zuhören zu wollen“,
warf seine Frau ein.
Christopher und Laura sahen sich direkt in die Augen. Sie waren noch jung
und nicht seit einer Ewigkeit liiert, aber sie kannten sich sehr gut.
Beide bemerkten das Interesse im Blick des anderen und nickten
gleichzeitig.
„Ich bin jetzt vierundfünfzig Jahre alt“, begann der Mann, „und seit
sechsundzwanzig Jahren äußerst glücklich mit meiner Gattin Diana
verheiratet.“ Wie ein frisch verliebter Jüngling nebst Tanzpartnerin
lächelten die beiden sich an.
„Wir haben keine Sorgen, keine Nöte, erst recht keine Probleme
miteinander. Wir sind reich, stinkreich, wie Sie vielleicht formulieren
würden. Unser liebstes Hobby war immer Sex, doch langsam sind wir in das
Alter gekommen, in dem absehbar war, dass es nicht mehr bis ans Ende aller
Tage unser Hobby bleiben konnte. Deshalb wollten wir noch einmal mehr als
nur den üblichen Alltags-Sex miteinander.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: wir schlafen nach wie vor mit
Begeisterung miteinander, aber nach all diesen vielen Jahren begannen wir,
uns irgendwann nach ein wenig Abwechslung zu sehnen. Wir besuchten
SM-Partys, die von einer Freundin von uns regelmäßig ausgerichtet werden,
doch wir stellten bald fest, dass wir uns miteinander dort nicht ganz wohl
fühlten, da die Regeln besagen, dass nur Paare mit einem an diesem Abend
devoten und einem dominanten Partner zugelassen sind. Diana und ich sind
aber beide dominant.
Außerdem entdeckte besonders Diana schon bei der ersten dieser Partys ihre
alte bisexuelle Neigung wieder. Seitdem sehnen wir uns danach, bei diesen
Veranstaltungen ein junges Sklaven-Paar dabei haben, damit wir alles
ausleben können, was wir uns wünschen. Dafür sind wir bereit, einen hohen
Preis zu zahlen.
Wir wollen junge, hübsche, nette, ganz normale Pärchen so wie Sie beide
eines sind. Bislang haben wir noch keines gefunden, da wir vielleicht auch
ein wenig wählerisch sind. Zudem haben wir für Sie nun auch einen Anreiz,
den wir bislang noch niemandem hätten bieten können.
Sie können das als einen Job betrachten, der extrem gut bezahlt wird. Und
wie gesagt -- vielleicht finden Sie mehr Gefallen daran, als sie
glauben...
Sie sind mir schon seit langem aufgefallen, Christopher. Ich darf Sie doch
so nennen?
Ich wusste, dass Sie meiner Frau gefallen würden. Und als ich neulich im
Flur Laura sah, war mir klar, dass ich Ihnen dieses Angebot unterbreiten
würde.
Wir sind nicht übergeschnappt pervers oder so, wir wollen Sie beide nur
für einen solchen Abend haben. Sie müssten sich uns beide zur Verfügung
stellen und gehorsam sein. Ein wenig Demut, ein wenig Schmerz, vielleicht
auch ein wenig Sex -- das wär´s dann schon, und Sie wären Ihre Sorgen los.
Was sagen Sie?“
Das war wirklich harter Tobak! Christopher schwirrten die Gedanken durch
den Kopf. In einer Nacht konnten sie all ihre Probleme lösen. In nur einer
Nacht! Aber zu welchem Preis? Laura!
Konnte ihre Beziehung das überleben? Wahrscheinlich schon. Vielleicht.
Garantierte eigentlich jemand dafür, dass die Sache mit dem Job
gewährleistet war? Einen Vertrag über so etwas konnte man ja schlecht
abschließen, der wäre im wahrsten Sinne des Wortes sittenwidrig.
Ähnlich war das Gefühl, als ihm klar wurde, was die beiden dafür
verlangten. Das Paar wollte sie quasi kaufen. Die meisten seiner Freunde
hätten dem Kerl einfach aufs Maul gehauen und wären gegangen, aber ihre
Situation war so prekär, dass Christopher zumindest abwarten und überlegen
wollte.
Was für eine einmalige Chance nur für eine Nacht mit ihren Körpern! Und
unter den angesprochenen Umständen! Christopher hatte schon immer eine
bewusst unterdrückte Vorliebe für Machtspiele und Fesselfantasien gehabt,
die er jedoch niemals ausgelebt hatte. Mit keiner seiner Freundinnen! Er
hatte auch noch nie mit Laura darüber gesprochen. Er war sich fast sicher,
dass ihr diese Vorstellung sehr viel unangenehmer war.
Unsicher blickte er zu Laura. Sie sah etwas schockiert aus, aber auch sie
schien nachzudenken. Christopher erregte die Vorstellung, seine hübsche
Freundin nackt und gefesselt inmitten einer Schar fremder Menschen zu
sehen...
„Innerhalb einer Nacht raus aus dem ganzen Schlamassel“, dachte Laura,
„nur für ein paar Stunden ... Spaß?“ Sie hatte Christopher schon immer
fragen wollen, ob er nicht Lust hätte, sie beim Sex an das Bett zu
fesseln, doch sie hatte sich nie getraut. Einmal hatte sie sogar ganz
„unauffällig“ einige Seidenschals in den Ecken des Bettes drapiert, bevor
sie ihn verführt hatte, doch entweder hatte er sie übersehen oder nicht
gewusst, was er damit machen sollte.
„Aber ob Christopher das Angebot in Erwägung zieht?“ Vorsichtig blickte
sie zu ihm. Sie stellte sich Dianas leuchtende Augen vor, wenn sie diesen
Prachtkerl nackt und angekettet vor sich hätte. Er schien zumindest auch
zu überlegen...
„Um den Vertrag brauchen Sie sich gar keine Sorgen zu machen. Sie kennen
mich ja zumindest ein bisschen. Nach der Party bekämen Sie alles“,
versprach Roman in das grüblerische Schweigen hinein.
Christopher schloss die Augen und überlegte, doch eigentlich war zumindest
seine Entscheidung längst gefallen.
„Was müssten wir tun?“, fragte er. Die Frau lächelte zufrieden und sagte:
„Natürlich müssten wir erst einmal sicher gehen, dass Sie keine
ansteckenden Krankheiten haben. Das wird von der Gastgeberin verlangt.
Alle Gäste und Sklaven müssen vor einer Party diese Tests machen. Das ist
ja auch in Ihrem Interesse. Da wir Ihnen hier und jetzt kein Blut abnehmen
können, müssten wir Sie bitten, uns eine Sperma-Probe von Ihnen“, sie
deutete auf Christopher, „und einen Vaginalabstrich von Ihnen“, sie
lächelte Laura an, „zu überlassen. Das wäre außerdem ein erster Test, ob
Sie es wirklich ernst meinen.“
Der Mann gab Christopher ein verkorktes Reagenzglas, Laura einen kleinen
Holzspachtel nebst Umschlag und blickte sie auffordernd an. „Jetzt sind
Sie zwei an der Reihe“, sagte Roman, „Diana und ich werden noch ca.
dreißig Minuten hier stehen.
Solange haben Sie Zeit, miteinander zu diskutieren und im positiven Falle
uns die geforderten Proben zu bringen. Wenn Sie nicht wieder herkommen,
hat sich die Sache erledigt, wenn Sie uns die Proben bringen, geht alles
weiter seinen Gang.
Wir würden Ihnen dann per Post weitere Anordnungen zukommen lassen.
Bedenken Sie, Sie könnten auch sonst an jeder Stelle der Sache aussteigen.
Sie würden wahrscheinlich nur den Job nicht bekommen.“
Christopher und Laura schlenderten wie betäubt ein paar Meter über das
Festgelände, bevor er sie fragte, was sie von der Sache hielt.
„Ich bin wirklich nicht scharf darauf, einem Opa den Schwanz zu blasen,
obwohl er wirklich sehr nett zu sein scheint“, meinte Laura lapidar, „aber
im Moment habe ich keine bessere Idee, wie wir auf die Schnelle unsere
Zukunft retten könnten. Du vielleicht?“ Christopher schüttelte den Kopf
und sah zu Boden.
„Wir müssen uns zumindest rasch entscheiden“, sagte er, „du bist also
bereit? Ich meine, ähhh, du könntest dir vorstellen, dich nackt und
gefesselt zwischen fremden Menschen zu ... bewegen und so?“
Laura umarmte ihn und nickte nur. Sie hatte sich ja gedacht, dass ihm
diese Vorstellung ganz neu und scheußlich vorkommen müsste. „Lass es uns
versuchen. Sie haben ja gesagt, dass wir nötigenfalls jederzeit noch
aussteigen können. Jetzt müssen wir irgendwo diese geforderten Proben
herstellen.“
Christopher schluckte und sah sich um. Auf diesem doofen Volksfest gab es
sicherlich nirgends einen kuscheligen Ort, an dem er sich gemütlich einen
runterholen konnte. Blieb nur der eklige Toiletten-Wagen. Er deutete
darauf und sagte: „Hast du auf Anhieb eine bessere Idee?“
Laura verzog angewidert das Gesicht, schüttelte aber den Kopf. Ihnen
beiden war mittlerweile noch wärmer, als es an diesem ungeheuer schwülen
Abend im August schon die ganze Zeit gewesen war.
„Meinst du, du bekommst dein Ding in dieser Kotzhalle zum Äußersten?“,
zweifelte Laura. „Ich denke einfach an dich und halte mir die Ohren zu“,
witzelte Christopher. „Und wie hältst du dir die Ohren zu? Zumindest eine
Hand wirst du schon brauchen, wenn du dir nicht von den Besoffenen einen
blasen lassen möchtest“, scherzte Laura zurück.
Sie waren in einer so merkwürdigen Stimmung, seit sie sich dazu
entschlossen hatten, nach dem angebotenen Strohhalm zu greifen, dass sie
ihr Handeln im Moment tatsächlich wie die Ausübung eines Jobs
betrachteten.
Christopher zwängte sich in die einzige freie Kabine, während er durch die
dünne Wand das unaufhörliche Rauschen von Urin an den Pinkelrinnen hören
konnte. Ihm wurde übel, als er in das Klobecken sah. Irgendjemand hatte
beim Kotzen nicht besonders gut gezielt und seine kaum zerkaute Pizza
großflächig um das Becken verteilt.
„Willkommen am romantischsten Masturbations-Ort der Welt“, dachte er
sarkastisch und bemühte sich, vor seinen geschlossenen Augen ein Bild von
Laura entstehen zu lassen. Glücklicherweise war er durch die ganze
Geschichte sowieso einigermaßen angeregt und machte rasch Fortschritte.
Als er tatsächlich zum Samenerguss kam, wurde ihm erst bewusst, wie
schwierig es war, etwas von seinem Sperma in das winzige Reagenzglas zu
bekommen. Er ließ es einfach über die Öffnung fließen, einiges traf
wirklich, der Rest lief an dem Glas außen herunter oder besprenkelte die
halbverdaute Pizza und die Klobrille.
Erleichtert steckte Christopher sein Glied wieder ein und wischte gerade
das verkorkte Reagenzglas von außen ab, als schwere Schläge an die
Kabinentür hämmerten und eine lallende Stimme rief: „Hey, Mann, was ist
denn hier los? Holst du dir da drin einen runter, oder was?“
Christopher lächelte, verzichtete darauf, seine restlichen Sperma-Spuren
zu verwischen und öffnete die Tür. „Warum denn nicht“, grinste er sein
Gegenüber an, „ich bin doch noch jung und potent.“
Rasch eilte er davon und hörte hinter sich nochmals die Stimme des
Betrunkenen, der wohl die Samenreste entdeckt hatte. „So eine verdammte
Drecksau!“ Laura war schneller gewesen als er und stand schon mit dem
Umschlag vor dem Wagen. „Warum grinst du denn so?“, fragte sie verblüfft.
„Erzähl ich dir später, lass uns lieber schnell zu unseren „Arbeitgebern“
gehen.“ Sie trafen Roman und Diana am selben Tisch, gaben ihnen die Proben
und nahmen beide einen großen Schluck von dem warmen Bier, das noch auf
dem Tresen stand. Diana gab Laura einen Kugelschreiber und forderte sie
auf, ihre beiden Namen auf den Umschlag zu schreiben, was Laura ohne
Zögern tat. „Also gut, dann hoffentlich bis bald“, verabschiedete sich
Diana mit einem bezaubernden Lächeln. Die beiden verschwanden in der
anonymen Menschenmenge des Festes wie Geister.
Zwei Tage nach diesem Abend bekamen Christopher und Laura Post, einen
Brief aus der Firma, in dem zu lesen stand, dass die angedrohte Kündigung
Christophers vorerst zurückgestellt sei, und ein Brief, der nur von Roman
und Diana stammen konnte. Sie hatten beide bis zu diesem Moment nicht mehr
wirklich über diese Sache gesprochen, beide wussten nicht recht, wie sie
eine solche Konversation hätten beginnen sollen.
Christopher hatte im Internet ein wenig Fortbildung betrieben, um zu
erfahren, was sie wohl erwarten könnte. Er hatte nun einen ganz
anständigen Überblick über das, was mit Bondage und BDSM im Allgemeinen zu
tun hatte. Und einiges hatte ihn ganz schön angemacht, was er da gelesen
und gesehen hatte...
Christopher riss den Briefumschlag auf und begann sofort zu lesen. Als er
fertig war, seufzte er und gab den Brief an Laura weiter.
Sie blickte ihn fragend an, aber da er nichts sagte, las sie einfach
selbst:
„Liebes Sklaven-Paar! Erst einmal herzlichen Glückwunsch. Sämtliche Tests
waren negativ, Sie sind beide absolut gesund und somit geeignet. Wenn Sie
es sich nicht zwischenzeitlich anders überlegt haben, können wir die Sache
durchziehen. Hier nun die weiteren Instruktionen.
Alle Beteiligten legen höchsten Wert auf Diskretion und Anonymität. Sie
werden also keine vollständigen Namen erfahren, weder die der anderen
Gäste, noch die der Gastgeberin.
Das gilt anders herum selbstredend auch für Ihre Namen, die nur wir kennen
und sonst niemand! Ihre Augen werden bei den notwendigen Fahrten immer
verbunden sein, das heißt, Sie werden auch nicht erfahren, wo wir wohnen
oder wo die Party stattfindet. Bei jeder Form von Widerstand Ihrerseits
wird die Aktion abgebrochen.
Sie werden unsere Vornamen, obwohl Sie sie kennen, nicht benutzen. Sie
werden uns beide mit ´Gebieter´ und ´Herrin´ anreden, und zwar in jedem
Satz, den Sie sagen. Das ist eine wichtige Regel.
Die Party wird am Samstag stattfinden. Wir werden Sie getrennt erst einmal
zu uns bringen, wo wir uns selbst für die Party noch vorbereiten werden
und außerdem die Gelegenheit nutzen möchten, Sie noch etwas näher kennen
zu lernen. Und um zu weiterhin zu testen, wie ernst Sie die Sache nehmen.
Dann fahren wir gemeinsam zu Vanessa, das ist der Name der
Party-Gastgeberin.
Mehr brauchen Sie noch nicht zu wissen. Sie werden beide von uns um
achtzehn Uhr abgeholt.
Der Dresscode für die Treffpunkte ist sehr simpel, Sie werden sowieso
nicht lange Kleidung tragen. Christopher wird sich mit einer schwarzen,
engen, abgeschnittenen Jeanshose, einem T-Shirt und Turnschuhen bekleidet
im Toilettenbereich des 2. Decks des Parkhauses am Beginn der
Fußgängerzone einfinden, dort wird er die linke Kabine betreten. Die
Kabinentür sollte er schließen, jedoch natürlich nicht abschließen!
Dann zieht er Turnschuhe und T-Shirt aus, verbindet sich mit einem Tuch,
das auf dem Spülkasten liegen wird, selbst die Augen und kniet sich dann
mit dem Rücken zur Tür hin und legt die Hände auf den Rücken.
Laura wird mit einem schwarzen Minirock, T-Shirt und ebenfalls Turnschuhen
bekleidet die Grillhütte im Wald oberhalb des Friedhofes aufsuchen. Auch
sie zieht Schuhe und T-Shirt aus, ihr Tuch zum Verbinden der Augen wird
sie auf dem rechten Tisch in der Hütte finden. Auch sie kniet sich dann
mit auf den Rücken gelegten Händen vor die Tür und wartet. Christopher
wird von mir abgeholt werden, Laura von Diana. Ein wenig Nervenkitzel ist
selbstverständlich schon hier für Sie vorhanden, da wir alle nicht wissen
können, ob vor Diana und mir jemand Sie so antrifft.
Sie sollen schließlich auch ein wenig Spaß an der ganzen Sache haben.
Bemühen Sie sich einfach um größtmögliche Pünktlichkeit. Alles weitere
ergibt sich dann.
Falls wir Sie nicht an den Treffpunkten sehen sollten, wären wir sehr
enttäuscht und Sie weiterhin ohne Job. Sonst nichts. Vergessen Sie das
nicht. Es erleichtert Ihnen bestimmt die ungewohnte Situation, wenn Sie
sich vor Augen halten, dass Sie sich uns nicht willenlos ausliefern, wenn
Sie es wünschen, kann jederzeit die Session abgebrochen werden. Es wäre
aber schön, wenn es dazu nicht käme.
Wir hoffen, wir sehen Sie am Samstag.
Meine Empfehlung, Roman.“
Laura hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend, als sie den Brief sinken
ließ. Gleichzeitig war da eine aufwühlende Faszination, die von ihr Besitz
ergriffen hatte. Sie und Christopher als Sex-Objekte für ein alterndes
Pärchen, das ihr zudem nicht unsympathisch erschienen war...
Sie sah schmunzelnd zu Christopher und fragte: „Sollten wir schon mal
trainieren, Gebieter?“ Er grinste zurück, sank auf die Knie und säuselte:
„Das wird nicht nötig sein, Herrin.“ Sie lachten beide laut, fielen sich
um den Hals und begannen nach leidenschaftlichen Küssen damit, sich
gegenseitig zu entkleiden.
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Bis zu jenem Samstag sprachen Christopher und Laura wieder nicht mehr über
ihren ´Job´. Erst im Verlauf dieses Tages wurden beide nervöser und
wussten nicht recht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten.
„Wir müssen uns jetzt umziehen“, sagte Christopher vorsichtig. Laura
nickte nur. „Was auch immer heute noch geschehen mag“, fuhr er fort, „wir
dürfen niemals vergessen, dass wir zueinander gehören. Das kann uns
niemand nehmen. Niemand! Und ich möchte dir ein weiteres Mal sagen, dass
ich dich liebe. Das darfst du nicht vergessen, hörst du?“
Laura blickte ihn durchdringend an. Christopher hatte wirklich Angst, dass
etwas geschehen könnte, was ihre fast perfekte Beziehung zu gefährden
imstande wäre.
„Ich liebe dich doch auch. Aber wir müssen die Sache jetzt durchziehen.
Eine solche Chance bekommen wir niemals wieder.“ Entschlossen zog sie
ihren Slip aus. Christopher betrachtete zufrieden ihren nackten Körper und
meinte: „Ich wette, Roman und Diana haben noch nie eine so schöne Sklavin
wie dich gesehen.“ Laura zog auch seinen Slip herunter und erwiderte: „Auf
jeden Fall haben sie noch nie einen so hübschen Penis wie deinen gesehen.“
Sie strahlten sich verliebt an und waren beide sofort wieder etwas
entspannter. Laura nahm den schwarzen Leder-Minirock in die Hand, den sie
sich mit sechzehn einmal gekauft, aber seit bestimmt vier Jahren nicht
mehr getragen hatte.
Christopher zwängte sich mühsam in die viel zu enge kurze Jeans, die er
weit hinten im Kleiderschrank gefunden hatte und stellte fest, dass er
zugenommen hatte. Bei den T-Shirts wählten sie unabhängig voneinander
Partnerlook. Beide zogen sich knallrote an. Die würden sie ja aber sowieso
nur bis zu den Treffpunkten tragen.
Als sie fertig waren, gingen sie wortlos Hand in Hand nach draußen. Laura
wollte mit dem Fahrrad zur Grillhütte fahren, Christopher konnte zu Fuß
zum Parkhaus gehen, es war nicht weit von ihrer Wohnung entfernt. „Wenn
alles glatt geht, haben wir morgen um diese Zeit keinerlei Sorgen mehr“,
ließ Christopher verlauten. Laura umarmte ihn innig und stieg dann auf das
Fahrrad.
Während Christopher nun in der Parkhaus-Toilette kniete und wartete,
einzig mit der engen, abgeschnittenen schwarzen Jeans-Hose bekleidet, die
Augen verbunden, die Hände auf den Rücken gelegt, musste er etwas nervös
daran denken, was in dem Schreiben gestanden hatte. Von einem bisschen
Nervenkitzel war die Rede gewesen, man wisse natürlich nicht, ob vor Roman
nicht noch jemand anderes die Kabine betreten würde.
Schaudernd stellte Christopher sich vor, dass ausgerechnet jetzt einer
seiner Freunde vielleicht dieses Parkhaus benutzen und plötzlich ein
dringendes Bedürfnis verspüren könnte. Er zuckte heftig zusammen, als
nebenan jemand die Spülung betätigte. Er hörte einen Wasserhahn rauschen,
dann entfernten sich Schritte.
Christopher ließ pfeifend seinen Atem entweichen. Er dachte an Laura.
Zumindest würde sie sich wahrscheinlich oben am Wald etwas wohler fühlen
als er selbst in diesem hässlichen Parkhaus. Bei dieser Sache schienen
öffentliche Toiletten für ihn eine große Rolle zu spielen. Erst diese
Proben-Geschichte auf dem Volksfest, jetzt dieser ´Treffpunkt´.
Kurz darauf wurde die Tür seiner Kabine aufgerissen. Wieder schrak er
zusammen, rührte sich jedoch nicht und war dann ernsthaft erleichtert, als
ihm eine Schnur um den Hals gebunden wurde. Das konnte nur Roman sein.
Christophers Hände wurden so weit wie möglich nach oben geschoben, bis sie
zwischen seinen Schulterblättern lagen. Dort wurden seine Handgelenke
zusammengebunden und mittels der Schnur an seinem Hals fixiert. Dann wurde
er aus der Kabine geführt und strauchelte barfuß und blind durch das
Parkhaus.
Er fühlte sich scheußlich. Schon als Kind beim Cowboy und Indianer spielen
hatte er es gehasst, gefesselt zu werden. Ihm hatte es immer nur gefallen,
wenn er zu den Siegern gehörte und andere fesseln durfte...
Es wurde in absolut keiner Weise dadurch besser, dass er mittlerweile
erwachsen war und neben einem relativ alten Mann herging, von dem nicht
ganz klar war, was für sexuelle Vorlieben er so alles hatte.
Laura erreichte die Grillhütte fünfzehn Minuten vor der ausgemachten Zeit.
Sie umrundete die Hütte, sah sich darin um, fand das angekündigte Tuch,
beobachtete dann die Umgebung, aber es war absolut nichts und niemand zu
sehen.
Es war Waldrand hinter ihr, der Friedhof unter ihr, die Silhouette der
Stadt vor ihr. Sonst umgab sie nur Einsamkeit.
Dennoch ging ihr Puls erheblich schneller als sonst. Sie fragte sich, was
genau wohl in den nächsten Stunden mit ihr und Christopher geschehen
würde.
Fast schadenfroh dachte sie an ihn, der in dem fürchterlichen Parkhaus
bestimmt noch viel unzufriedener als sie selbst war. Aber richtig
glücklich konnte sie sich auch nicht nennen, als die Zeit gekommen war und
sie ihre Schuhe und ihr T-Shirt auszog.
Sie war nicht sehr praktisch veranlagt und musste erst einiges austesten,
bis sie herausfand, dass es am geschicktesten war, den Knoten der
Augenbinde zuerst vor den Augen zu schließen und das Tuch dann zu drehen,
bevor man den Knoten ganz fest zieht, wenn man sich selbst die Augen
verbinden möchte.
Schließlich schaffte sie es und kniete sich hin. Laura fühlte sich jetzt
doch schrecklich. Ihre Hände hatte sie wie befohlen auf den Rücken gelegt
und wartete auf Diana.
Jedes Rascheln im Wald ließ sie zusammenfahren, obwohl es immer nur der
Wind oder ein Tier war. Wenn doch wenigstens die Frau endlich erscheinen
würde!
Dann hörte sie ein Auto vor der Hütte halten. Laura hielt die Luft an. War
das die Frau, oder...? Sie hörte Schritte, dann wurde ihr ein Strick um
den Hals gelegt. Sie atmete auf. Das musste Diana sein.
Lauras Hände wurden bis zur ihren Schulterblättern nach oben geschoben,
dort wurden ihre Handgelenke zusammengebunden und mittels des Strickes an
ihrem Hals fixiert. Dann wurde sie hochgezerrt und stolperte barfuß über
den harten Waldboden. Laura fühlte sich äußerst unbehaglich, sie war noch
nie in ihrem Leben gefesselt gewesen. Obgleich ihr dieses Gefühl auch
etwas gab, dass alles andere als unangenehm war.
Schon nach wenigen Metern hatten Christopher und Roman sein Auto erreicht,
Christopher hörte eine Tür klappen, dann wurde er unsanft auf eine
Sitzbank geschoben, auf der er schließlich liegend transportiert wurde.
Der Mann hatte noch immer kein Wort gesagt, als der Wagen wieder hielt und
Christopher zum Aussteigen genötigt wurde.
Er wurde über einen steinigen Weg geführt, was für seine bloßen Fußsohlen
sehr unangenehm war. Endlich erreichten sie eine weiche Rasenfläche, was
eine Wohltat für Christophers Füße darstellte.
Sie hielten an und seine Augenbinde wurde entfernt. Sie standen in einem
großen, gepflegten Park hinter einer prunkvollen Villa.
Roman sah ihn lächelnd an und sagte: „Ich muss noch ein paar Dinge
erledigen. Sie gehen jetzt erst einmal zu der Sitzgruppe dort drüben, wo
Sie auf meine Frau warten können.“ „Natürlich, Gebieter“, sagte
Christopher und war selbst erstaunt darüber, dass er es schon beim ersten
Mal schaffte, die korrekte Anrede zu benutzen.
Roman blickte ihn von oben bis unten an und ließ dann seine Hand über
Christophers Hintern gleiten. Roman seufzte, während er Christopher
streichelte.
„Was würde ich dafür geben, noch einmal so jung und frisch zu sein wie
Sie“, sinnierte er. Christopher sagte nichts und versuchte, das seltsame
Gefühl einer fremden Männerhand an seinem Körper zu verarbeiten.
Dann ging Roman zum Haus, und Christopher bewegte sich mit vorsichtigen
Schritten in Richtung der Ecke, auf die Roman gezeigt hatte. Er fühlte ein
seltsames Kribbeln in der Magengegend. Was für eine absurde Situation!
Aber nicht nur absurd, irgendwie auch ausgesprochen anregend.
Er erreichte die steinernen Bänke, setzte sich auf eine davon und wartete
auf Diana, während er sich interessiert umschaute.
Laura wurde zu dem Auto geführt und auf ein Lederpolster gesetzt. „Keine
Sorge, man kann Sie nicht sehen, die Scheiben sind verdunkelt. Sie
brauchen keine Angst zu haben. Ist alles in Ordnung?“, fragte Diana
einfühlsam.
„Ja, Herrin, danke“, erwiderte Laura. Sie wollte natürlich nicht zugeben,
dass sie sich durchaus gar nicht so besonders wohl fühlte. Außerdem würde
Diana ihr die Fesseln sowieso nicht abnehmen, wenn sie nicht sofort
verlangte, aus der ganzen Sache auszusteigen. Das wollte sie aber auch gar
nicht, jedenfalls noch nicht.
Diana startete den Motor und fuhr los. „Wie lange sind Sie schon mit
Christopher zusammen?“, fragte Diana. „Seit etwa zwei Jahren, Herrin“,
antwortete Laura.
„Hat er Sie schon einmal gefesselt oder gezüchtigt?“ „Nein, noch nie,
Herrin.“
„Das ist nicht weiter schlimm, Laura, glauben Sie mir, in ein paar Stunden
können Sie sich Sex anders kaum mehr vorstellen. Versuchen Sie, Ihre
Wehrlosigkeit zu genießen. Lassen Sie sich einfach treiben.“
Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Der Wagen hielt schließlich, Diana
half Laura beim Aussteigen. Laura spürte kalten Steinboden unter ihren
Füßen, als sie eine leichte Steigung hinaufgeführt wurde.
Dann wurde eine Tür geöffnet, sie gingen ein paar Schritte weiter und
blieben dann stehen. Lauras Augenbinde wurde entfernt, und sie sah sich
mit großen Augen um.
Sie standen in der großen Eingangshalle einer prachtvollen Villa. Laura
konnte sich kaum satt sehen an all den Kostbarkeiten, in deren Mitte sie
stand.
Plötzlich spürte sie Dianas Hände an ihren Brüsten, die prüfend betastet
wurden. „Ich weiß, dass der Reichtum hier Sie blendet, aber glauben Sie
mir, ich würde Ihnen alles davon geben, wenn ich dafür wieder einen solch
schönen Busen hätte wie Sie“, seufzte Diana.
„Sie sind doch noch immer schön und zudem reich, die Jugend bleibt
niemandem ewig, Herrin“, sagte Laura, die in diesem Moment irgendwie das
Verlangen verspürte, die fremde Frau zu trösten.
Zudem stellte sie erstaunt fest, dass die intime Berührung von Diana ihr
absolut nicht unangenehm war.
„Gehen Sie dort hinüber zu der Sitzgarnitur. Bleiben Sie aber stehen. Mein
Mann wird gleich zu Ihnen kommen“, sagte Diana und verschwand mit
gleichmäßigen Schritten, die laut durch den hohen Raum hallten.
Laura tapste zu der Sitzecke, blickte sich weiterhin staunend um und
wartete.
Lauras verdrehte Arme schmerzten mittlerweile von der unkomfortablen
Fesselung, doch sie nahm dies nur am Rande wahr, da sie so verzaubert von
dem Ambiente der Villa war. „Und das hier ist nur die Eingangshalle!“,
dachte sie achtungsvoll.
Bald hörte sie sich nähernde Schritte und sah Roman auf sich zukommen. Er
blieb einige Schritte vor ihr stehen und lächelte sie an. „Guten Abend,
schöne Frau“, begrüßte er sie.
„Ich weiß nicht, warum ich Ihnen das jetzt erzähle, aber es ist mir gerade
ein Bedürfnis. Meine Frau und ich hatten mittlerweile schon einige
Sklaven-Paare im Auge gehabt, von denen so manche unsere Wertschätzung
genossen hätten. Aber schon am Anfang so perfekt wie Sie waren, hätte wohl
nie eines davon sein können. Sie verhielten sich beide an den Treffpunkten
vollkommen korrekt, beachten beide von Anfang an die richtigen Anreden,
Sie machen keine überflüssigen Bemerkungen und machen alles, was Ihnen
befohlen wird. Christopher hat nicht einmal gezuckt, als ich ihm in den
Schritt gefasst habe. Das hat mich mehr als verblüfft.“
„Wenn wir einen Vertrag eingehen, dann halten wir uns immer an die
Bedingungen, Gebieter“, sagte Laura leise. Roman trat an sie heran und
streichelte fast ehrfürchtig ihren Oberkörper. „Etwas wollte ich Sie noch
fragen“, fuhr er fort, „Sie bewegen sich so grazil, dass ich mir
vorstellen könnte, dass Sie womöglich Tänzerin sein könnten. Liege ich
damit völlig falsch?“
„Absolut nicht, Gebieter“, entgegnete Laura, „bis vor wenigen Jahren habe
ich Ballett gemacht.“ Er blickte schwärmerisch an ihr vorbei und murmelte:
„Ich war einstmals ein angesehener Tango-Tänzer. Dann sind wir ja fast ein
bisschen ...verwandt...“ Seine Hand glitt über ihren Bauch. „Wie weit
bekommen Sie ihr ausgestrecktes Bein noch nach oben?“ „Wahrscheinlich noch
immer bis neben meinen Kopf, Gebieter“, antwortete Laura.
Roman schob sie vor sich her, bis sie mit dem Rücken an einer Säule
lehnte. Dann umschloss seine kräftige Hand ihr Knie und hob ihr Bein
langsam ganz nach oben. Er stützte es an ihrer Wade und sah ihr tief in
die Augen. Er knöpfte mit der anderen Hand seine Hose auf und führte
seinen vollständig versteiften Penis sehr einfühlsam in ihre weit
geöffnete Vagina ein. „Ich möchte Sie jetzt küssen. Bitte wehren Sie sich
nicht, obwohl Sie mir diesen Wunsch selbstverständlich verweigern können.“
Er ließ seinen Mund auf ihren sinken, Laura schloss einfach ihre Augen und
öffnete ihre Lippen. Sie dachte nicht einmal an Christopher während des
gefühlvollen Geschlechtsverkehrs. Sie genoss dankbar Romans ruhige, sanfte
Stöße und den leidenschaftlichen Kuss dieses attraktiven Mannes.
Christopher hatte Diana nicht kommen hören und erschrak heftig, als er
ihre Stimme hörte. „Ihre Freundin ist wirklich bezaubernd“, raunte sie ihm
von hinten zu. Christopher sprang auf und stellte sich vor sie.
„Ja, das ist sie in der Tat, Herrin“, erwiderte er. „Sie stehen ihr
allerdings in nichts nach“, meinte Diana, während ihre Blicke begehrlich
über seinen Körper streiften. Auch Christopher nutzte die Gelegenheit,
seine Herrin genauer in Augenschein zu nehmen.
Im hellen Licht der Sonne konnte man erkennen, dass sie gewiss schon die
Mitte zwischen vierzig und fünfzig erreicht haben musste. „Sie könnte also
auf jeden Fall meine Mutter sein“, überlegte Christopher. Das änderte
jedoch nichts daran, dass er sie trotz ihres Alters ausnehmend attraktiv
fand. Sie hatte dunkelblonde, kurze Haare und trug ein schlichtes,
nachtblaues Kostüm, das ihren schlanken, wohlproportionierten Körper
perfekt zur Geltung brachte. Schwarze Nylonstrümpfe umhüllten ihre schönen
Beine.
Christopher kehrte aus seiner Gedankenwelt erst wieder zurück, als er
ihren scharfen Befehl zum Hinknien hörte. Sie hatte seiner dumpfen Ahnung
nach vorher etwas über das lederne Halsband gesagt, dass sie ihm jetzt
umlegte, nachdem sie den lästigen Strick um seinen Hals gelöst hatte, aber
er hatte absolut nicht zugehört.
Diana ging langsam um ihn herum, ihre zarten Finger strichen über seine
gefesselten Hände, seinen Rücken und schließlich seinen Po. „Lassen Sie
uns ein wenig spazieren gehen“, sagte sie, befestigte eine Kette an seinem
Halsband und bedeutete ihm, dass er aufstehen sollte.
Mit zufriedenem Gesichtsausdruck ließ sie ihre Hand über seine Brust und
seinen Bauch gleiten, bevor sie langsam und genießerisch den
Reißverschluss seiner Jeans öffnete und seinen Penis hervorzog.
Christopher spürte sein Glied in ihrer Hand leicht anschwellen. Dann nahm
sie die Kette und führte ihn mit sich. Schweigend schritten sie durch den
gepflegten Garten.
Christopher fühlte sich keineswegs unwohl, obwohl es alles andere als
alltäglich für ihn war, mit entblößtem Geschlechtsteil und gefesselten
Händen von einer erheblich älteren Frau an einer Kette durch die
Landschaft geführt zu werden. Irgendwann bewegten sie sich auf die Villa
zu, vor der sich Diana auf eine gepolsterte Bank sinken ließ. Sie stellte
einen Fuß auf die Sitzfläche, wodurch ihr Kostüm nach oben rutschte.
Christopher sah in aufwallender Erregung, dass ihre Strümpfe auf ihren
Oberschenkeln endeten und mit Strapsen an ihrer Hüfte befestigt waren. Sie
trug keinen Slip und ihr Schambereich war sauber rasiert. „Knien Sie sich
jetzt vor mich und lecken Sie meine Pussy“, hauchte sie leise. Christopher
fiel auf seine Knie und steckte seinen Kopf zwischen ihre Schenkel. Dianas
Scheide war schon feucht, bevor Christophers Zunge in sie eindringen
konnte. Er verwöhnte sie so leidenschaftlich er konnte.
Nach ihrem Orgasmus ließen Roman und Laura ihre erhitzten Körper noch eine
Weile aneinander ruhen, nur ihr Bein ließ er bedächtig zu Boden sinken.
Der Rock rutschte über ihren pulsierenden Schambereich. Laura atmete tief
durch und fühlte sich jetzt doch etwas schuldig.
Sie hatte Sex mit einem fremden Mann genossen, obwohl sie Christopher doch
bedingungslos treu war. Vielleicht hatte sie es auch einzig aus diesem
Grunde genießen können, da nie die Gefahr bestehen könnte, ihn wirklich zu
betrügen. Denn sie liebte eben nur Christopher, und das änderte sich auch
nicht dadurch, dass sie in den Armen eines anderen Mannes einen Orgasmus
gehabt hatte.
„Wäre ich denn weniger schuldig, wenn ich meinen Orgasmus zurückgehalten
hätte?“, fragte sie sich, ohne eine Antwort zu finden.
Sie war sich relativ sicher, dass Christopher das nicht gewollt hätte und
ihr das kurze Glücksgefühl gönnte, solange ihre Liebe davon nicht
gefährdet würde.
„Knien Sie sich jetzt hin“, befahl Roman, nachdem er seinen Penis wieder
in der Hose verstaut hatte.
Er holte ein schwarzes Halsband aus seiner Jackentasche und zeigte es
Laura. „Das hier werden Sie nun für den Rest der Nacht tragen. Sehen Sie
dieses silberne Symbol?“ Er deutete auf ein metallenes Ornament, dessen
verschlungene Linien Laura nichts sagten.
„Das ist das Zeichen von Diana und mir“, erläuterte er, „egal, wo Sie sich
bei der Party befinden, anhand dieses Zeichens wird jeder Gast wissen,
dass Sie uns gehören.“
Er löste das Band um ihren Hals, so dass sie ihre gefesselten Hände
endlich herunter nehmen und ihre Armsehnen entlasten konnte, legte ihr das
Halsband um und verschloss es mit einem kleinen Vorhängeschloss. So wenig
Laura sich über das unbequeme Halsband freute, so stolz war sie
gleichzeitig, das Symbol von Diana und Roman tragen zu dürfen.
Er befestigte eine Kette an ihrem Halsband und führte sie hinaus in den
sonnenbeschienenen Park.
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