Seit vielen Jahren ging Oskar nach seiner
Scheidung schon in dieselbe Stammkneipe. Der Wirt Hanno und Oskar
verstanden sich bestens. Wenn die Kneipe leer war, sprachen sie über
alles, was das Leben so hergab. Oskar konnte seine eigene Musik auflegen
oder Musikwünsche anbringen und oft brauchte er sein Bier gar nicht zu
bezahlen. Dafür gab er Hanno dann schon mal eine Pizza aus. Oskar war
über fünfzig, um die 174cm klein und hatte einen Bierbauch. Sein rundes
Gesicht war von einem schütteren Haarkranz umrahmt. Er hatte schon mal
überlegt, sich den Haarkranz auch noch abzurasieren, weil Männer mit
Glatze attraktiver sein sollen, hatte aber nach einem Blick in den
Spiegel davon wieder Abstand genommen.
Als er diesmal reinkam, saß eine äußerst dürre Schwarze neben seinem
Stammplatz am Tresen. Er musterte die dunkelhäutige Frau nur kurz. Gar
nicht sein Beuteschema. Er stand zwar auf schlanke Frauen, aber die hier
war schon nicht mehr schlank. Ein Knochengestell mit Haut drüber. Sie
war deutlich größer als er selber. Er schätzte sie auf Anfang bis Mitte
zwanzig und um die fünfzig Kilo schwer, oder besser gesagt "leicht". Bei
Windstärke zwei würde sie sich festhalten müssen, sonst würde sie
weggeweht werden. Dass er selbst auch nicht gerade den gängigen
Schönheitsidealen entsprach, war ihm im Augenblick glatt entfallen.
Hanno stellte ungefragt ein Bier vor Oskar auf den Tresen, nahm ihn kurz
zur Seite und flüsterte ihm ins Ohr:
"Die Schattengestalt heißt Milla. Sie hat Sorgen und jammert mir seid
sie rein kam die Ohren voll. Tu mir den Gefallen und unterhalte Dich mal
mit ihr. Ich muss mich um meinen Laden kümmern."
Oskar hatte absolut keine Lust sich die Probleme anderer Leute
anzuhören. Vor allem nicht die einer Bohnenstange. Aber Hanno zu Liebe
wandte er sich zur Seite: "Hallo Milla, ich heiße Oskar."
"Woher kennst Du meinen Namen?" Sie nahm den kleinen Dicken neben ihr
erst jetzt richtig wahr. Was wollte der Kerl? Sie tauschte ihr leeres
Glas gegen ein volles ein.
"Hanno war so frei. Er meinte Du hättest Probleme. Wenn's Dir hilft,
erzähl. Und damit das gleich klar ist, ich will nichts von Dir. Ich mach
hier nur den Problemonkel, bei dem Du Dich ausheulen kannst, und dann
gehen wir getrennte Wege. Kapiert?"
Zwei Musiktitel lang sagte Milla erst mal gar nichts. Sie starrte in ihr
Sektglas und zählte die Luftblasen. Oskar dachte gerade 'Dann leck mich
doch, wenn du blöde Kuh nicht willst.', da fing sie an zu erzählen.
"Ich bin heute hinausgeflogen. Hab' keine Arbeit mehr." Ruhe. Sie trank
ihr Glas leer und bestellte Nachschub.
Da nichts mehr kam, fragte Oskar nach: "Welche Arbeit?"
Er schaute dabei ungeniert in ihr weit ausgeschnittenes Dekolleté,
konnte aber beim besten Willen keinen Brustansatz erkennen. Noch nicht
mal A-Körbchen.
"Ich bin Model."
'Das sieht man', dachte Oskar. Magermodel. Laut sagte er: "Ja und? Zu
dick geworden?" konnte er sich nicht verkneifen.
"Nein! Meine Figur ist top!" Darüber konnte man auch anderer Ansicht
sein. "Ich konnte meine Klappe nicht halten und hab mich mit Wolfgang
angelegt."
"Ist mit diesem Wolfgang ein gewisser Mode-Guru gemeint?"
"Klar, wer sonst?"
"Und er saß am längeren Hebel", stellte Oskar fest.
"Ja. Ich hab nicht nachgedacht. Jetzt hat mich meine Agentur gleich mit
gefeuert."
Nach fünf weiteren Gläsern wusste Oskar, dass Milla auf der Straße
stand. Nicht ganz, sie hatte ja noch ihr Hotelzimmer. Aber sie musste
sich erst mal eine neue Agentur suchen, was bei der Konkurrenz auf dem
Model-Markt nicht einfach werden würde. Erst recht nicht, wenn sich in
der Branche rum sprach, dass sie von einem prominenten Modeschöpfer
gefeuert worden war.
Oskar hörte sich alles geduldig an, obwohl es ihm total am Arsch vorbei
ging. Er hatte nach fünf Bieren den Drang ihr zu sagen, dass sie viel zu
viel Make-up aufgelegt hatte. Es fiel ihm zunehmend schwerer, ihr ins
Gesicht zu schauen, nicht zum Taschentuch zu greifen und die
Spachtelmasse von ihren eingefallenen Wangen zu kratzen. Zumal ein Teil
des Make-up nicht wasserfest war und ihr die Wangen runter lief.
Er rettete sich zum Klo. Während er sein Wasser abschlug, hörte er
nebenan auf dem Damenklo jemanden kotzen. Zurück auf seinem Barhocker
fehlte seine verheulte Nachbarin. Wer kam vom Damenklo zurück? 'Auch
noch Bulimie!', konstatierte er.
Milla setzte sich wieder auf ihren Hocker und spülte den schlechten
Geschmack im Mund mit einem letzten Glas Sekt auf Ex herunter. Sie
rülpste lauthals.
"Ich glaub', ich muss jetzt gehen", lallte sie, bezahlte ihre Rechnung
und schwankte davon.
Oskar war es recht. Endlich konnte er in Ruhe sein Bier genießen.
Zwei Gläser mehr trieben ihn erneut an die Keramik. Als er zurückkam,
saß Milla auf seinem Hocker. Neben ihr stand ein ausgewachsener
Schrankkoffer auf Rollen.
"Lass mich raten", sprach er sie an, "das Hotel hat Dich vor die Tür
gesetzt."
"Na ja, ich bin im Foyer lang hingeschlagen, und als der Portier mir
aufhelfen wollte, hat er mich unsittlich berührt."
'Wo bloß? Hoffentlich hat sich der arme Kerl an den spitzen Knochen
nicht wehgetan.'
"Da hab ich Krach geschlagen und bin hinausgeflogen."
Im Krach-schlagen schien sie Erfahrung zu haben. Oskar sah im Geiste
schon ihre Annonce vor Augen: "Aufsässige Kratzbürste sucht neuen
Aufgabenbereich. Vorzugsweise als Vogelscheuche."
"Dann suchst Du Dir jetzt also ein anderes Hotel?"
"Hab ich schon. Alles ausgebucht. Modemesse."
Oskar sagte kein Wort. Mal schauen, was da noch kommt.
"Kann ich nicht bei Dir übernachten?" Aha, richtig vermutet.
"Ich hab nur ein Bett. Tut mir leid."
"Ich schlaf auch auf der Couch."
"Du verstehst nicht, ich hab keine Couch. Ich hab wirklich nur ein Bett.
Zwar ein breites, aber das Bett ist die einzige Schlafmöglichkeit bei
mir."
Milla dachte nach. "Und wenn ich mich ganz an den Rand ...?", ließ sie
die Frage offen.
Oskar sah sie von oben bis unten an. Viel Platz würde sie ja wirklich
nicht wegnehmen.
"Ich bezahle auch das Taxi", ließ sich Milla vernehmen.
"O.k.", ließ er sich breitschlagen. Er hatte halt ein viel zu weiches
Herz.
Er hielt Hanno seinen Deckel hoch, doch der winkte ab. "Nächstes Mal",
rief er Oskar zu und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Bei Oskar angekommen zeigte dieser Milla erst mal die Wohnung. Er nannte
eine Wohnküche mit zwei Stühlen, einem Esstisch, einem Fernsehsessel und
ein Sideboard mit Fernseher und Computer sein eigen. Das größte Zimmer
war das Schlafzimmer mit Kleiderschrank, weiteren Sideboards und einem
Kingsize-Bett. Außerdem hatte er ein riesiges Bad, indem erst mal der
Schrankkoffer verstaut wurde. Mit anderen Worten: Das Appartement war
total verbaut.
"Hey, das ist ja richtig gemütlich hier. Und aufgeräumt ist bei Dir
auch. Ich hab schon lange keine Wohnung mehr gehabt", staunte Milla.
Oskar verbuchte das 'gemütlich' unter Zweckoptimismus und holte noch ein
Bier aus dem Kühlschrank.
"Du auch?"
"Ich nehme ein Wasser, wenn Du hast."
"Der Wasserhahn ist da drüben, Gläser sind oben im Schrank." Er hatte
keine Lust sie zu bedienen. Eine Schlafstatt musste reichen, ansonsten
sollte sie zusehen, wie sie zurechtkam.
Milla nahm es ihm nicht übel. Sie suchte sich ein Glas, füllte es mit
Bier und trank es in einem Zug leer. Oskar wartete auf ein weiteres
Rülpsen, aber es kam keines. Vielleicht wurde sie ja langsam wieder
nüchterner.
"Setz Dich mal zu mir und pass auf", legte Oskar die Regeln fest. "Meine
Badezimmertür hat keinen Schlüssel, ist bei einer Person ja auch nicht
notwendig. Also wenn Du rein willst, klopf vorher an. Ich steh zuerst
auf, weil ich schneller bin im Bad, ich hab keine Lust auf Dich zu
warten, bis Du fertig bist."
Schluck aus der Pulle. Sie sah ihn aufmerksam an.
"Ich schlaf normalerweise nackt, aber für Dich mach ich mal eine
Ausnahme. Ich will nichts von Dir. Ich werd meine Hände bei mir
behalten. Du brauchst also keine Angst zu haben und kannst beruhigt
schlafen. Ob nackt oder nicht ist mir egal."
Sie wartete einen Moment, ob noch mehr kam. "O.k. Ich will auch nichts
von Dir. Ich will nur bei Dir pennen und schau mich morgen nach einer
Alternative um. Ich schlaf normalerweise auch nackt, aber für Dich mach
ich ebenfalls eine Ausnahme. Und wenn Du in Dein Bad willst und mich
hier nirgends siehst, dann klopf an", hielt sie die Gegenrede.
Oskar fiel auf, dass ihre Nasenflügel bebten. Sie hatte eine ziemlich
große Nase. Bei einem Mann würde man jetzt einen großen Johannes
erwarten, aber bei einer Frau? Oskar hatte sich darüber noch nie
Gedanken gemacht und Milla war sicher nicht die Richtige, um mal
nachzuschauen.
Er grinste. "Gut gesprochen. Dann ist ja alles klar und wir können ins
Bett gehen."
Er kramte sich eine Boxershorts ohne Eingriff heraus und verschwand ins
Bad. Als er wieder herauskam und mit seinen Klamotten über dem Arm an
ihr vorbei ins Schlafzimmer stiefelte, hatte Milla Mühe sich ein Lachen
zu verkneifen. Männer in Boxershorts sahen einfach nur albern aus, vor
allem, wenn sie über 50 waren und einen Bierbauch hatten.
Als Milla endlich aus dem Bad kam, war Oskar schon längst in der
Tiefschlafphase angelangt.
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Beide schliefen tief und fest. Obwohl sie eine Menge Alkohol getrunken
hatten, störten sie sich nicht durch laute Schnarchgeräusche. Erst gegen
10 Uhr an diesem Sonntagmorgen wachte Oskar auf. Er sah Milla neben sich
und war angenehm überrascht. Im Schlaf sah sie fast süß aus. Sie war
abgeschminkt und ihr dunkles Gesicht wirkte zart und verletzlich. Dass
sie lange schwarze Haare hatte, die sich über ihr Kissen ausbreiteten,
war ihm gestern überhaupt nicht aufgefallen. Er konnte sich nur
erinnern, dass sie ihre Haare irgendwie zusammengesteckt hatte. Ihre
eingefallenen Wangen erinnerten ihn an Frühstück.
Oskar stand auf, ging ins Bad, erledigte seine Morgentoilette und machte
Frühstück. Als der Kaffee fertig war, weckte er Milla. Schlaftrunken
öffnete sie die Augen.
"Aua!" war ihr erster Kommentar.
"Kopfschmerzen?"
"Nein. Deine Jogginghose tut in den Augen weh."
Er hätte sie wohl doch nicht bei einem Discounter kaufen sollen. Aber
für Damenbesuch war sie ja auch nicht vorgesehen. Sie sollte seinen
Arsch warmhalten und mehr nicht.
Milla schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Sie trug einen Slip und
ein T-Shirt. Ihre Hüftknochen standen weit hervor, die Begriffe Bauch
und Hintern konnten zur Beschreibung ihres Körpers aus dem Duden
gestrichen werden. Sie hatte schöne gerade Beine, die waren aber nach
Kurts Geschmack ebenfalls viel zu dünn. Das Shirt lag vorne platt an.
Wohlwollende Mitmenschen hätten das Ensemble mit knabenhaft umschrieben.
'Zwei Jahre Weide und Du würdest echt hübsch aussehen', dachte er.
Sie verschwand im Bad, und als sie nach 10 Minuten noch nicht wieder
kam, klopfte er. Milla machte auf, mit dem Lippenstift in der Hand.
"Lass die Scheiße", schimpfte Oskar undiplomatisch los. "Für wen
kleisterst Du Dich hier ein?"
"Aber ich muss mich doch schminken", klagte sie.
"Pass mal auf", fing er an zu erklären. "Als ich Dich gestern das erste
Mal mit dem verschmierten Make-up sah, dachte ich, man könnte Dich als
Vogelscheuche bei ebay versteigern. Dagegen sahst Du heute Morgen
ungeschminkt im Bett echt gut aus." Er übertrieb absichtlich. "Also
wasch Dir den Mist wieder ab und komm frühstücken!"
Tränen traten ihr in die Augen.
"Und hör das Flennen auf!"
Oskar knallte die Badezimmertür von außen zu. Gut, dass er die Morgen
wieder los war!
Millas Gedanken gingen in die gleiche Richtung. Nur dass sie überlegte,
wo man auf die Schnelle Arsen herkriegte.
Oskar futterte seine üblichen drei Brötchen. Milla schüttete vier Tassen
Kaffee in sich hinein, rührte aber ansonsten nichts an. Beide schwiegen
sich aus und vermieden jeden Blickkontakt. Als Oskar fertig war, stand
Milla auf und räumte den Tisch ab. Sie wollte sich trotz seiner
Gemeinheiten keine Undankbarkeit nachsagen lassen.
"Kann ich gleich Deinen Computer benutzen?", fragte sie ihn. "Ich möchte
mir für morgen schon mal ein paar Agenturen heraussuchen."
"O.k. Aber willst Du Dich nicht erst mal anziehen?" Milla saß immer noch
in Slip und T-Shirt am Tisch.
"Ich hab keine frische Wäsche mehr", gab sie kleinlaut zu. "Muss erst
mal wieder in den Waschsalon."
"Im Bad steht eine Waschmaschine. Die kannst Du benutzen."
"Kannst Du mir eine von Deinen Shorts und ein Top geben? Dann wasch ich
das hier gleich mit."
Oskar suchte beides heraus und Milla zog sich um. Sie sah umwerfend
komisch aus in den viel zu weiten Sachen und hielt seine Shorts beim
Gehen fest. Sie musste über ihr Aussehen selber lachen.
Oskar fuhr seinen PC hoch und drückte schnell die Pornoseite weg, die
als Startseite eingestellt war. Milla kriegte es zwar mit, enthielt sich
aber jeden Kommentars.
Mit der Suche nach Modelagenturen verbrachte sie den Tag. Oskar las in
seinem Buch und schaute sich die Sonntagsspiele im TV an.
Am späten Nachmittag fragte Oskar, was er denn kochen sollte. Milla, die
gerade ihre frisch gewaschene Wäsche zurück in den Koffer legte, bot
eifrig an, dass sie das doch machen könnte. Oskar glaubte, sich verhört
zu haben. Die wandelnde Bohnenstange wollte kochen können? Salatblatt an
einsamem Reiskorn, oder wie?
"Meine Mama hat mir kochen beigebracht. Ich hab schon mit drei oder vier
meine ersten Kartoffeln geschält. Wir hatten ein Restaurant im
Schwarzwald."
Dann konnte man es ja mal versuchen. "Dann warst Du also nicht immer so
dürr, äh dünn?"
"Nein, als Kind war ich recht gut dabei. Als sich meine Eltern scheiden
ließen, begannen meine Essstörungen. War vielleicht gar nicht so
schlecht, sonst hätte ich nie Model werden können", versuchte sie ihre
Magersucht positiv darzustellen.
Sie zauberte aus seinen Vorräten ein 3-Gänge-Menü auf den Tisch, das
Oskar die Augen übergingen. Selbst er konnte erkennen, dass sie darauf
geachtet hatte, möglichst wenig Kalorien bei ausgewogener Ernährung auf
den Tisch zu stellen. Alles war trotzdem sehr schmackhaft. Oskar war
sehr positiv überrascht und sparte nicht mit Lob.
Milla bedankte sich artig und verschwand ins Bad. Obwohl sie sich Mühe
gab, leise zu sein, hörte er sie trotzdem kotzen. Verdammte Bulimie!
Bleib hier und ich gewöhne dir das ab, dachte er. Ihm fiel nicht auf,
dass er sich an ihre Anwesenheit recht schnell gewöhnt hatte.
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Am Montag ging Oskar wie gewohnt zur Arbeit. Milla machte sich auf die
Suche nach einem neuen Job. Weinend erzählte sie am Abend von ihren
Misserfolgen. Er tröstete sie mit einem weiteren Lob über ihre
Kochkünste, denn auch heute hatte sie ihm wieder eine Mahlzeit
zubereitet.
So ging das 14 Tage weiter, ohne das sich an der Situation irgendetwas
änderte. Oskar ging arbeiten, Milla führte den Haushalt und fing sich
eine Absage nach der anderen ein. Abends ging man zwar gemeinsam zu
Bett, aber beide hielten sich strikt an die Regeln. Weder hatte er Milla
jemals nackt gesehen, noch Milla ihn.
Am folgenden Tag nahm sich Oskar Milla zur Seite: "Ich muss drei Dinge
mit Dir besprechen."
"Ja?"
"Also", fing er stockend an, "Du kannst hier erst mal wohnen bleiben,
wenn Du willst. Aber ich hab zwei Bedingungen."
"Grundsätzlich möchte ich, bei meiner Situation, ohne Einkommen, aber
lass erst mal hören", antwortete sie vorsichtig.
"Erstens: Du weißt, ich lebe alleine. Auch alleinstehende Männer haben
gelegentlich Bedürfnisse."
Er wurde rot, als sie ihn verständnisvoll ansah.
"Ich hab keine Lust in den Puff zu gehen, weil Du jetzt hier bist und
ich nicht mehr tun und lassen kann, was ich will."
"Worauf willst Du hinaus?", fragte sie ihn, als nichts mehr kam. "Soll
ich Dir einen runterholen?"
"Nein, das kann ich schon selber. Ich möchte, dass Du Dich ins
Schlafzimmer verziehst, wenn ich ..."
Das "... es mir selber mache", verschluckte er.
"O.k., sehe ich ein. Entschuldigung, dass ich daran nicht gedacht habe.
Ich hätte Dir mehr Freiraum geben sollen. In dieser Wohnung sind wir ja
sonst immer zusammen."
Was sie nicht erwähnte, war, dass sie ihre Tagesfreizeit durchaus zum
Masturbieren nutzte.
"Gut", nahm Oskar erleichtert den Faden wieder auf, "und Du gehst zum
Arzt und lässt Deine Bulimie behandeln!"
Das hatte gesessen. Milla ließ sich Zeit mit ihrer Antwort.
"Also Du schlägst vor, dass wir ein Verhältnis Priester - Haushälterin
oder von mir aus auch Vater - Tochter anfangen? Du gehst arbeiten, ich
versorge den Haushalt und seine sexuellen Bedürfnisse befriedigt jeder
selbst?"
Sie sah Oskar zwar mittlerweile mit anderen Augen, aber mit ihm ins Bett
zu steigen und zu ficken konnte sie sich nicht vorstellen. Allein dieser
Bierbauch! Und der Altersunterschied.
"Ja, genauso, aber Du hast etwas Wichtiges vergessen. Du hörst auf, nach
dem Essen aufs Klo zu rennen und nimmst mal ein paar Kilo zu."
"Aber dann krieg ich nie wieder einen Job!"
"Kriegst Du so auch nicht, oder hast Du das noch nicht gemerkt?",
antwortete er brutal. "Bis Du was anderes gefunden hast, kannst Du gerne
hier bleiben und weiter die Hausfrau spielen. Ich verdiene genug für uns
beide und ich denke wir fahren beide nicht schlecht dabei."
"Gib mir Zeit bis heute Abend, o.k.?"
"O.k."
Nach dem Abendessen gab sie Oskar dann ihre Antwort: "Ich stimme zu. Was
Besseres kann uns beiden im Moment nicht passieren. Unser Arrangement
steht. Aber ich zahl keine Miete, dafür schmeiß ich Dir den Haushalt."
"Hab ich jemals was von Miete gesagt?"
"Nein. Und ich blase Dir auch keinen oder sonst was."
"Hab ich Dich jemals angefasst oder war ich anzüglich zu Dir?"
"Nein. Du warst immer ganz Gentleman. Und ich geh jetzt ins
Schlafzimmer, wenn Du verstehst, was ich meine. Damit Du Deinen Freiraum
hast."
Milla nahm sich ein Buch und ging. Oskar blieb verblüfft sitzen. Sie
bestimmte also, wann er sich einen runter zu holen hatte. Das fing ja
gut an. Er machte seinen PC an und holte schon mal seinen Schwanz aus
der Jogginghose. Nach 16 Tagen Zwangspause dauerte es nicht lange und er
saute sich seinen Brustpelz mit einer ordentlichen Ladung Sperma ein.
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Oskar und Milla wohnten jetzt fast vier Monate zusammen. Ihre
Übereinkunft klappte besser als gedacht. Milla ließ sich ohne Kommentar
einmal die Woche ins Schlafzimmer schicken, hielt ihm die Wohnung sauber
und bekochte ihn. Durch die gewonnene Freizeit war Oskar so
ausgeglichen, dass sich sein Arbeitspensum deutlich verbesserte und sein
Chef ihm einen Bonus überreichen musste.
Oskar ging nicht davon aus, dass Milla ein asexuelles Wesen war, im
Gegenteil. Sicher besorgte sie es sich selbst, während er zur Arbeit
war. Jetzt, wo sie ordentlich zugenommen hatte, sah er manchmal die Frau
in ihr. Die Schenkel waren dicker geworden, sie hatte einen Hintern und
kleine Brüste bekommen. Einen BH hatte er noch nicht in ihrer Wäsche
gefunden, aber ein A-Körbchen müsste sie eigentlich schon füllen. Sein
Bierbauch dagegen war in gleichem Maße weniger geworden. Milla kochte
echt gut und er hatte 8 Kilo abgenommen.
Auf der anderen Seite nahm Milla Oskar gelegentlich als Mann war. Er war
zwar doppelt so alt wie sie, aber war nett (manchmal), hatte Manieren
(immer öfter) und ohne Bierbauch sah er sogar einigermaßen attraktiv
aus. Als sie das letzte Mal onanierte, dachte sie an Oskar und es waren
keine schlechten Gefühle, die sich dabei einstellten.
Nur Hanno fragte sich, was los war? Wieso brachte Oskar ihm keine Pizza
mehr?
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Weitere 14 Tage später hatte Oskars Firma Betriebsversammlung. Er nutzte
die Gelegenheit und machte sich früher vom Acker. Zu Hause schloss er
die Haustür auf und hörte ein Stöhnen. Hatte Milla sich wehgetan oder
...?
Vorsichtig betrat Oskar die Wohnung. In der Küche war Milla nicht und
die Badezimmertür stand sperrangelweit offen. Da war sie auch nicht. Die
Schlafzimmertür war nur angelehnt und hinter der Tür stöhnte Milla laut.
Oskar schaute durch den Spalt genau in den Spiegel des
Schlafzimmerschrankes gegenüber.
Milla lag auf dem Bett und hatte ihre Beine weit gespreizt. Eine Hand
hatte sie an ihrer Muschi, die andere war außerhalb seines Blickfeldes.
Sie streichelte ihren Kitzler und kreiste mit den Fingern über ihre
Schamlippen. Zu Oskars Ärger war es zu dunkel um Einzelheiten erkennen
zu können, aber er blieb trotzdem erst mal fasziniert auf seinem
Beobachtungsposten.
Milla steckte sich zwei oder drei Finger in die dunkle Möse und
befriedigte sich mit sanften Stößen selbst. Immer wieder steckte sie
sich ihre Finger in den Mund und leckte sie ab. Es sah aus, als würde
sie einen Honigtopf ausschlecken. Dann begann sie, ihren Kitzler zu
streicheln. Die Bewegungen wurden immer hektischer und schneller und ihr
Stöhnen immer lauter. Oskar riss sich von dem geilen Anblick los und
verließ so leise wie möglich die Wohnung. Oma Erna, die ihm entgegenkam,
wunderte sich über die dicke Beule in seiner Hose. Musste ein Mann in
Oskars Alter wirklich noch mit Socken nachhelfen? Er schloss die Haustür
von außen und ging drei Runden um den Block, bevor er wieder zurückkam.
Milla kam ihm aus dem Bad entgegen. "Oh, schon hier?", begrüßte sie ihn,
als wäre nichts gewesen. Dass sie gerade masturbiert hatte, sah man ihr
nicht an. Auf ihrer dunklen Haut konnte er keine roten Flecken erkennen.
Oskar erwähnte seine Beobachtung mit keinem Wort. Er schlug Milla
dagegen einen gemeinsamen Urlaub auf Mallorca vor, wollte er doch seinen
Bonus mit ihr gemeinsam auf den Kopf hauen.
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Fünf Monate nach ihrer ersten schicksalhaften Begegnung in Oskars
Stammkneipe waren die beiden immer noch kein Paar. Sie hielten sich zwar
nicht mehr so fest an ihre selbst auferlegten Regeln wie zu Beginn. Dazu
bestand kein Grund mehr, da es in den fünf Monaten doch den einen oder
anderen "Unfall" gegeben hatte. So war Milla einmal mit überlaufender
Blase ins Bad gestürmt, wo Oskar sich gerade erleichterte.
"Beeil Dich", rief sie seinem nackten Hintern entgegen. "Ich piss mir
sonst in die Hose!" Noch bevor Oskar seinen Kleinen wegstecken konnte,
stürmte Milla an ihm vorbei, zog sich den Slip runter und pullerte los.
"Puh, das war knapp."
Ein anderes Mal hatte sie sich den Rücken verstaucht und Oskar rieb sie
ein. Dabei war sie oben ohne ins Zimmer gekommen und beide lachten
darüber, als Oskar sie darauf aufmerksam machte. Obwohl sie beide jetzt
nackt schliefen, kam es zu keinerlei sexuellen Handlungen. Jedenfalls
keine Gemeinsamen.
Erst jetzt, drei Tage vor dem Urlaub, machten sich die beiden so ihre
Gedanken. Oskars Geschmack hatte sich unmerklich gewandelt. Nach und
nach rief er immer mehr Seiten mit dunkelhäutigen Mädels auf, wenn er
mal wieder Pornoseiten in Anspruch nahm. Und auch Milla hätte mal gerne
wieder ein Stäbchen zwischen den Schenkeln gehabt. Wenn es sein musste,
auch gerne Oskars. Doch beide kamen sich blöd vor und wussten nicht, wie
sie ihre Übereinkunft beenden sollten. Wie redet man über Sex, wenn der
andere zum Tabu geworden war?
Oskar hatte keine Ahnung, ob Milla ihn überhaupt ran lassen würde und
Milla fragte sich, ob Oskar nicht durch seinen Handbetrieb so
ausgelastet war, dass für sie nichts mehr übrig blieb. Bei seinem Alter.
Milla war mittlerweile eine attraktive dunkelhäutige Schönheit geworden.
Sie hatte ihr Gewicht auf 62 kg gesteigert und war stolz auf ihr
Aussehen. Die alte Bewerbungsmappe hatte sie in den Müll geworfen. Sie
konnte ihre eigenen Bilder nicht mehr sehen.
Oskar hatte sich wirklich den Kugelkopf komplett rasiert. Sein Bierbauch
war fast ganz verschwunden. Seine "Größe" von nur 1,72m versuchte er
durch Schuhe mit leichtem Absatz auszugleichen, die sie sogar gemeinsam
gekauft hatten.
Da Reden nicht infrage kam, musste gehandelt werden. So hatte Milla beim
Abflug heimlich neue Shorts für ihn in ihrem Gepäck, damit sie nicht
auch noch im Urlaub dauernd seine ausgeleierten verwaschenen Boxershorts
vor Augen hatte. Oskar wiederum konnte sich einen weißen Bikini auf
ihrer Haut als sehr anregend vorstellen, und war losgezogen, einen zu
besorgen. Im Hotelzimmer angekommen, packten beide ihren Koffer aus.
"Ich hab da was für Dich", fingen beide gleichzeitig verlegen an zu
sprechen und hielten sich die Wäschestücke lachend entgegen.
"Probierst Du mal die Shorts an?"
"Und Du diesen Bikini?"
Endlich zogen sich beide ohne scheu komplett aus. Zum ersten Mal sah
Milla sein halb erigiertes Glied. Oskar war nicht überall zu kurz
geraten. Er war ganz ordentlich bestückt, stellte sie erfreut fest.
Ihm wiederum gefiel es, dass Millas Brust noch mehr an Umfang zugenommen
hatte. Eine knappe Handvoll konnte sie inzwischen ihr eigen nennen.
Kleine, fast schwarze Brustwarzen krönten ihre dunkelbraunen Möpse.
Milla stieg derweil aus ihrem Slip. "Meine Muschi kennst Du ja schon",
erwähnte sie so salopp wie möglich nebenher.
"Was?"
"Nun tu nicht so. Du hast mich doch damals beim Masturbieren erwischt."
"Woher weißt Du?"
"Du hast die Tür nicht leise genug zugemacht. Ich hatte was gehört, bin
zum Fenster gelaufen und hab' Dich aus dem Haus kommen sehen."
"Und da hast Du nichts gesagt?"
"Nein, ich fand das sehr lieb von Dir. Außerdem wäre mir das damals
schon sehr peinlich gewesen. Heute kann ich drüber lachen."
Der kleine Oskar nahm die große Milla in den Arm. Warme Haut schmiegte
sich aneinander. Es sah schon ungewohnt aus, als sie sich
herunterbeugte, um ihn zu küssen. Oskar streichelte ihren strammen
Hintern.
"Endlich hast Du was zu fassen, nicht wahr?", stellte Milla fest.
"Ja, Du warst mir viel zu mager", gab er zu. "Als Du bei mir eingezogen
bist, dachte ich, wie werd' ich die dürre Schnepfe bloß schnell wieder
los?"
Milla nahm es ihm nicht übel. "Und ich dachte, wie bin ich bloß an
diesen alten Fettsack geraten?", lachte sie.
"Dafür haben wir uns ganz gut arrangiert", kommentierte Oskar. Warum
sollte er sauer sein, mit Milla im Arm?
"Ja, aber wie Du den da vor mir verstecken konntest, die ganze Zeit",
sagte sie kopfschüttelnd und ging in die Hocke. "Das war nicht nett. Den
beiße ich Dir jetzt ab, Strafe muss sein", drohte sie und biss ihm
tatsächlich in die Eichel.
"Hey", protestierte Oskar, "hat Deine Mutter Dir nicht beigebracht, wie
man einen Mann anständig behandelt?"
"Nein, hat sie nicht. Alles selbst mühsam erarbeitet."
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